Der vergangene Winter war in Deutschland 2,7 Grad wärmer als der langjährige Durchschnitt. Es handelt sich dabei um den insgesamt 12. zu warmen Winter in Folge, berichtet der Deutsche Wetterdienst DWD. Speziell über Silvester war es dieses Mal ungewöhnlich warm.


Kalte Sonne
Foto: Cold Sun, Mark Vegas, Flickr, CC BY-SA 2.0

2,7 Grad zu warm

Der Klimawandel wirkt sich auch auf Deutschland aus. Die Durchschnittstemperaturen steigen an, und auch 2022 war erneut besonders warm und trocken, begleitet von Wetterextremen wie Hitzewellen, Starkregen und langen Trockenperioden. Die Trockenzeit zwischen 2018 und 2020 war in der europäischen Klimageschichte einzigartig, und in vielen Gegenden des Landes haben die Böden sich bis heute noch nicht von dieser Zeit erholt. Außerdem geht die Forschung davon aus, dass der Grundwasserspiegel auch in Deutschland langfristig sinken wird.

Der Trend ist also eindeutig. Und auch der Winter 2022/2023 reiht sich ein: Der Deutsche Wetterdienst hat ermittelt, dass das Temperaturmittel in den Wintermonaten bei 2,9 Grad lag, was 2,7 Grad mehr sind als im langjährigen Mittel der Referenzperiode, die sich von 1961 bis 1990 erstreckt. Aber auch im Vergleich zur wärmeren Referenzperiode von 1991 bis 2020 lag die Durchschnittstemperatur in diesem Winter 1,5 Grad zu hoch.


Deutschland erlebte damit den zwölften zu warmen Winter in Folge. Der Klimawandel lässt nicht locker„, erklärt Uwe Kirsche vom Deutschen wetterdienst. Auffallend waren vor allem die Temperaturen um Silvester herum. Diese lagen in Süddeutschland bei mehr als 20 Grad. Die oberbayerische Wetterstation Wielenbach maß mit 20,8 Grad den Rekordwert. Mitte Dezember wiederum gab es einen Temperatureinbruch mit besonders niedrigen Temperaturen.

Gemischtes Bild beim Niederschlag

In Sachen Niederschlag zeigte sich ein großer Unterschied zwischen den Regionen im Süden und Südwesten und den im Norden und in den Mittelgebirgen. Während am Oberrhein, in Bayern, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Hessen und dem Saarland weniger Regen viel als im langjährigen Mittel war es im Norden und in den Mittelgebirgen ungewöhnlich viel. Im Schwarzwald und im Harz fielen lokal mehr als 500 Liter pro Quadratmeter.

Im deutschlandweiten Mittel fielen im vergangenen Winter etwa 170 Liter pro Quadratmeter, was etwas weniger als der langjährige Durchschnitt ist, der im Referenzwert bei 190 Litern pro Quadratmeter liegt, so der DWD. Deutschland liegt damit direkt im europäischen Trend, denn insgesamt fiel quasi überall in Europa im Winter zu wenig Regen und Schnee. In den Alpenregionen gab es teilweise nur halb so viel Schneefall wie normalerweise, und Teile Frankreichs und Italiens leiden bereits seit Monaten unter einer Dürre. Experten gehen davon aus, dass diese zu einem extremen Waldbrandjahr sowie zu Ernteausfällen führen wird.

via DWD

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.