Bhutan ist ein vergleichsweise kleines Königreich in Südostasien. Mit einer Fläche von 38.394 Quadratkilometern ist das Land zwar in etwa so groß wie die Schweiz, beherbergt aber nur rund 750.000 Einwohner. Verglichen mit den riesigen Nachbarländern Indien und China ist dies extrem wenig. Im Jahr 2008 bekam Bhutan zudem eine eigene Verfassung und ist seitdem eine konstitutionelle Monarchie. Auch die seitdem demokratisch gewählten Regierungen setzten aber die besondere Wirtschaftspolitik des Landes fort. Denn traditionell setzt Bhutan bei der wirtschaftlichen Entwicklung auf Nachhaltigkeit und die Förderung des Allgemeinwohls. Dafür wurde eigens der Begriff des „Bruttonationalglücks“ geprägt. Diese seit Jahren verfolgte Politik zeigt nun Wirkung: Knapp zwei Drittel des Landes sind weiterhin bewaldet, sodass Bhutan mehr CO2 speichert als es jährlich verbraucht.


Foto: Prabina Karki (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons
Foto: Prabina Karki (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

Bhutans Wälder speichern jährlich sechs Millionen Tonnen CO2

In konkreten Zahlen bedeutet dies: Die 750.000 Einwohner produzieren jährlich einen Ausstoß von 1,5 Millionen Tonnen CO2. Im Gegenzug absorbieren die riesigen Wälder des Landes aber auch sechs Millionen Tonnen des klimaschädlichen Gases pro Jahr. Insgesamt ergibt sich somit durch das Königreich ein eindeutig positiver Effekt auf die Weltklimabilanz. Selbstverständlich ist dies allerdings nicht. Denn in vielen anderen Ländern mit großflächigen Wäldern ist zu beobachten, dass die Wälder durch die sich ausbreitende Landwirtschaft und die stetig steigende Nachfrage nach Holz immer weiter verkleinert werden – und dementsprechend weniger zum Klimaschutz beitragen können.

Kleinbauern erhalten kostenlosen Strom aus Wasserkraft

In Bhutan hingegen wurde nicht nur das kommerzielle Holzfällen komplett untersagt, sondern die vorhandenen Waldflächen auch durch die Verfassung geschützt. Mindestens sechzig Prozent der Landesfläche müssen seitdem bewaldet sein. Die Regierung setzte aber gleichzeitig auch eine Vielzahl an Hilfsmaßnahmen in Gang, damit die Bevölkerung nicht gezwungen ist, auf die Ressourcen der Wälder zurückzugreifen. So wurden an den zahlreichen Flüssen des Landes, klimafreundliche Wasserkraftwerke installiert. Ein Teil des dort gewonnenen Stroms wird dann kostenlos an die Kleinbauern abgegeben, sodass diese nicht auf das Holz aus den Wäldern angewiesen sind. Gleichzeitig werden auch immer neue Bäume gepflanzt. Im Juni letzten Jahres stellten Freiwillige sogar einen neuen Weltrekord auf, als sie 49.672 Bäume innerhalb einer Stunde pflanzten.


Via: Climate Action

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