Als sich im Jahr 2015 Vertreter nahezu aller Nationen in Paris trafen und ein Klimaschutzabkommen schlossen, wurde beschlossen, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zu präindustriellen Zeiten zu beschränken. Dieses Ziel könnte nun massiv gefährdet sein, da wir die 1,5 Grad bereits im Jahr 2024 erreichen könnten. Foto: Global Warming. The Earth became the newest Waterworld., Andrea Della Adriano, Flickr, https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/legalcode Trend geht weiter nach oben In Deutschland haben wir es bereits geschafft: Im Vergleich zu präindustriellen Zeiten hat sich das Klima hierzulande bereits um 1,6 Grad erwärmt. Und der Trend geht ungebrochen weiter. Global haben wir bereits eine Erwärmung um ein Grad erreicht. Meldungen über Wärmerekorde, begleitet von Dürren, Waldbränden und Wetterextremen sind zur Routine geworden. Und auch am Südpol und in den Ozeanen werden Rekordwerte erreicht. Das britische Met Office hat sich gemeinsam mit der World Meteorological Organization (WMO) daran gemacht, neue Daten und Prognosen zum aktuellen Stand des Klimas und den weiteren Entwicklungen zu sammeln. Die Bemühungen bestätigen, dass die vergangenen fünf Jahre die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1850 waren. Die Jahresmitteltemperatur liegt inzwischen ein Grad über der vor der industriellen Revolution. Ein Trend, der sich fortsetzen wird: „ In jedem der kommenden Jahre wird die Jahresmitteltemperatur wahrscheinlich mindestens ein Grad über dem präindustriellen Niveau liegen„, heißt es in dem Bericht der Forscher. Ausnahmen sind lediglich Teile des Südpolarmeers und des südöstlichen Pazifiks. Klimaziele quasi schon verfehlt? Das Ziel des Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken, könnte bereits in den nächsten fünf Jahren scheitern. Laut WMO liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Jahresmittelwerte die 1,5 Grad Erhöhung bis 2024 erreichen, bei 24 Prozent. Mit jedem Jahr, in dem diese Entwicklung sich fortsetzt, wird das wahrscheinlicher. Die Chance, dass einer oder mehrere Monate in den nächsten fünf Jahren mindestens 1,5 Grad wärmer werden als ich präindustriellen Zeiten beziffern die Forscher auf 70 Prozent. Besonders betroffen sind die Arktis und die höheren nördlichen Breitengrade. Die Tropen und die südlichen Breiten sind etwas weniger von den steigenden Temperaturen getroffen. Corona-Krise führt nicht zu einer Besserung Während der Corona-Pandemie sind die Treibhausgas-Emissionen aufgrund der Shutdowns um 17 Megatonnen pro Tag gesunken. Dieser Ausstoß steigt nun allerdings wieder, und Messstationen registrierten trotz der Corona-Krise im März und April diesen Jahres neue Rekordwerte für das atmosphärische CO2. „ Der industrielle und wirtschaftliche Einbruch durch Covid-19 ist kein Ersatz für einen anhaltenden und koordinierten Klimaschutz. Wegen der langen Lebensdauer von CO2 in der Atmosphäre wird der vorübergehende Abfall der Emissionen in diesem Jahr zu keiner nennenswerten Senkung der atmosphärischen CO2-Konzentrationen führen„, so WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. In Westeuropa, Teilen von Südamerika, dem Norden Australiens sowie generell den Subtropen muss in den nächsten Jahren mit mehr Trockenheit gerechnet werden. Nordeuropa, die Sahelzone, der Tropengürtel sowie der hohe Norden werden dagegen mit mehr Niederschlägen rechnen müssen. Hinzu kommt, dass es in Europa, den USA und der Karibik vermehrt zu Stürmen kommen wird: „ Der subtropische Nordatlantik zeigt eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für geringen Luftdruck. Kombiniert mit den höheren Temperaturen könnte dies vermehrt zur Bildung von tropischen Zyklonen führen“, heißt es in dem Bericht. Ein verstärkter Nord-Süd-Gradient im nördlichen Nordatlantik sorgt indes dafür, dass sich dort mehr Sturmtiefs entwickeln, die dann in Richtung Europa ziehen. via WMO Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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