Der Klimawandel wird die Welt in vielen verschiedenen Belangen verändern. Ein wesentlicher Punkt werden die Auswirkungen der wärmeren Durchschnittstemperaturen auf die Menschheit sein. Ein internationales Forschungsteam wollte in einer Studie genau diese untersuchen und kam zu dem Ergebnis, dass mehrere Milliarden Menschen in Zukunft außerhalb der „Klimanische“ leben werden, in der die Menschheit schon seit mehreren Tausend Jahren lebt. Foto: Dry!, TheZionView View, Flickr, CC BY-SA 2.0 Die Menschheit lebt in einer Klimanische In vielen Untersuchungen zum Thema Klimawandel wird ein Steigen der Durchschnittstemperaturen um 2 oder 3 Grad Celsius über die Durchschnittstemperaturen vor der industriellen Revolution zugrunde gelegt. Derartige Werte scheinen nur noch mit teilweise drastischen Klimaschutzmaßnahmen erreichbar. In der Studie des internationalen Teams werden Temperaturen zugrunde gelegt, die erreicht werden würden, wenn die Klimagas-Emissionen ungehindert fortgesetzt werden. Die Forscher analysierten die Menschheitsgeschichte mit Fokus auf die letzten paar Tausend Jahre und fanden heraus, dass die Menschheit zu großen Teilen in einem bestimmten Klimabereich lebte. Der Hauptteil der Weltbevölkerung lebte stets in Gegenden, in denen die jährlichen Durchschnittstemperaturen zwischen 11 und 15 Grad Celsius lagen. Ein kleinerer Teil lebte und lebt in Gegenden mit Durchschnittstemperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius. „ This strikingly constant climate niche likely represents fundamental constraints on what humans need to survive and thrive„, so Professor Marten Scheffer von der Universität Wageningen in dem Niederlanden. 30 Prozent der Menschheit werden in heißen Gebieten leben Das Team rechnete weiterhin aus, dass die meisten Menschen bis 2070 einen Temperaturanstieg von 7,5 Grad Celsius erwarten können. Das übersteigt den erwarteten globalen Durchschnitt von 3 Grad deutlich. Der Grund hierfür liegt unter anderem darin, dass sich Landmassen deutlich schneller Erwärmen als Ozeane. Hinzu kommt, dass der Bevölkerungszuwachs in warmen Gegenden deutlich höher ist als in kälteren. Kombiniert man diese Erkenntnisse mit der prognostizierten globalen Bevölkerungsentwicklung, ist das Ergebnis, dass 30 Prozent der Menschheit in Gegenden leben werden, in denen die Durchschnittstemperatur bei mehr als 29 Grad Celsius liegt. Derartige Bedingungen gibt es auf der Erde bereits heute, allerdings nur in unbewohnbaren Gegenden wie den heißesten Teilen der Sahara. Derartige Landstriche machen lediglich 0,8 Prozent der globalen Landmasse aus. Bis 2070, so errechneten die Forscher, werden es bis zu 19 Prozent sein, wenn die Klimagas-Emissionen nicht zurückgehen. „ This would bring 3.5 billion people into near-unliveable conditions„, so Jens-Christian Svenning von der Universität Aarhus, der an der Studie beteiligt war. Klimaschutz ist nötiger denn je Die Forscher erkennen an, dass ihre Studie ein dunkles Bild der Zukunft zeichnet. Sie hoffen aber, dass die Ergebnisse ein klares Zeichen sind, in welche Richtung die Menschheit sich in Sachen Klimaschutz bewegen muss. „ The good news is that these impacts can be greatly reduced if humanity succeeds in curbing global warming. Our computations show that each degree warming above present levels corresponds to roughly one billion people falling outside of the climate niche. It is important that we can now express the benefits of curbing greenhouse gas emissions in something more human than just monetary terms„, so Ko-Autor Tim Lenton, ein Klimaforscher der University of Exeter. via Universität Wageningen Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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