Der fortlaufende Klimawandel macht sich auch in Europa mehr und mehr bemerkbar. Das gilt auch für Bereiche, an die man nicht unbedingt sofort denkt. So etwa beim Bier. Die sich verändernden Klimabedingungen in Europa führen zu einer stetig abnehmenden Qualität des in Europa geernteten Hopfens, was sich dann mittelfristig auch in der Qualität des hier gebrauten Bieres bemerkbar machen wird. Klimawandel bedroht den Hopfen Der Klimawandel wird für die Landwirtschaft insgesamt zur Herausforderung. Der Anbau von Hopfen ist davon nicht ausgenommen. Forscher:innen der Tschechischen Akademie der Wissenschaften untersuchten die Ausbeute bei der Hopfenernte sowie den in den Pflanzen enthaltenen Anteil von Alphasäure. Diese Säure verleiht dem Hopfen den typischen bitteren Geschmack. Das Team nahm dabei 90 Prozent aller hopfenproduzierenden Regionen in Europa unter die Lupe, spezifisch in Deutschland, der Tschechischen Republik sowie Slovenien. Dabei untersuchten die Forscher:innen den Zeitraum zwischen 1971 und 2018. Das Ergebnis: Seit 1994 geht die Hopfenproduktion jährlich um 200 Kilogramm pro Hektar zurück. Und diese Entwicklung wird sich fortsetzen. Das Team prophezeit einen Ertragsrückgang um 4 – 18 Prozent bis 2050. Außerdem sollen die im Hopfen enthaltenen Alphasäuren um 20-31 Prozent zurückgehen. Hopfenpflanzen müssen sich anpassen Hochqualitativer Hopfen kann in Europa aufgrund der klimatischen Bedingungen nur in bestimmten Gebieten angebaut werden. Die dort herrschenden Bedingungen sind nun aber durch den Klimawandel bedroht. Wärmere und trockenere Saisons bringen Veränderungen bei der Ernte und auch dem Geschmacksprofil der Pflanzen mit sich, die bisher kaum abzusehen sind. Bier aus Europa steht weltweit hoch im Kurs, was nicht zuletzt auch auf den verwendeten Hopfen zurückzuführen ist. Die Forscher:innen betonen, dass mittelfristig eine Lösung gefunden werden müsse, um die europäischen Hopfenerträge gegenüber dem Klimawandel abzusichern. „Since the cultivation of high-quality aroma hops is restricted to relatively small regions with suitable environmental conditions, there is a serious risk that much of the production will be affected by individual heat waves or drought extremes that are likely to increase under global climate change. New findings in hop physiology, such as the beneficial effect of elevated CO2 on the primary metabolism of hop strobilus and the effects of vernalization and dormancy, may help in the future to breed hops that are more resistant„, schreiben die Wissenschaftler:innen in der Studie. via Scimex Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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