Schon frühere Studien haben gezeigt, dass sich die großen Kaffee-Anbaugebiete im Wandel befinden: Tendenziell wird es am Bean Belt wärmer und feuchter, die Ernteerträge gehen zurück. Das neue Gutachten von Fairtrade Australia and New Zealand gibt Anlass zu Sorge: Wie lange bleibt uns unser Kaffee noch erhalten? Hitzeperioden und Kälteeinbrüchen machen der Arabica-Bohne zu schaffen Kaffee gehört zu den weltweit favorisierten Lieblingsgetränken, doch nicht nur das: Für zahlreiche Farmer bildet der Anbau der schmackhaften Bohnen die einzige Existenzgrundlage, in ihren Ländern droht ihnen bei Ernteausfällen extreme Armut. Fairtrade Australia and New Zealand hat die einschlägigen Berichte und Studien der letzten Jahre zusammengefasst und ausgewertet, die Organisation zeichnet ein düsteres Bild: Der subjektive Eindruck vieler Kaffeefarmer, dass sich die das allmählich wandelnde Klima negativ auf ihre Ernten auswirkt, besitzt eine ernste objektive Grundlage. In Höhenlagen, die bislang die Ausbreitung von Pflanzenschädlingen verhinderten, grassieren immer mehr Krankheiten und vernichten ganze Felder. Hitzeperioden und Kälteeinbrüche machen vor allem der empfindlichen Arabaci-Bohne zu schaffen, die vorzugsweise im tropischen Klima bei moderaten 18 bis 21 °C gedeiht. Die Robusta-Bohnen sind weniger stark betroffen, sie halten Klimaschwankungen besser aus, sind aber von minderer Qualität. Mexiko verabschiedet sich schon 2020 aus dem Bean Belt Die 70 kaffeeproduzierenden Länder von Vietnam über Brasilien und Kolumbien bis zu Tansania und Äthiopien besitzen ohnehin eine enorm hohe Armutsquote, die Jobverluste für Kaffeefarmer und Feldverarbeiter wären hier eine echte Katastrophe. Einige Länder werden bald schon gar keinen Kaffee mehr produzieren können, so ist es dem Gutachten zu entnehmen. Dazu zählt beispielsweise Mexiko, das wahrscheinlich bereits 2020 aus dem Bean Belt ausscheiden wird. Nicaragua könnte 2050 folgen, in 2060 wird es womöglich auch keine Arabica-Bohnen mehr aus Tansania geben. Manches Gebiet könnte sich allerdings zur Kaffeezone neu hinzugesellen, zum Beispiel die Höhenlagen Ostafrikas, Papua-Neuguinea und die Anden. Doch die zunehmenden Extremwetterlagen machen Voraussagen über eventuelle Ernte-Erträge äußerst schwierig. Auch Erdnüsse und Kakao-Bohnen sind bedroht Leider bleibt es nicht allein beim Kaffee: Auch Erdnüsse und Kakaobohnen werden in Zukunft höchstwahrscheinlich zu den bedrohten Pflanzenarten gehören. Fair Trade wird in diesen Bereichen somit wichtiger als je zuvor, denn nur so können sich die Farmer gemeinsam strategisch gegen die auf sie zukommenden Gefahren wappnen. Wer darüber hinaus noch mehr tun möchte, achtet darauf, kohlenstoffneutrale Produkte zu kaufen. Quelle: treehuger.com Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter