Bevor die Insulinspritze erfunden wurde, war Diabetikern ein nur kurzes Leben beschieden. Jetzt könnte es einen neuen Durchbruch in der Forschung geben: Insulinpillen können womöglich die Entstehung von Diabetes Typ 1 ganz verhindern – oder zumindest stark verzögern. Probanden mit hohem Diabetes-Risiko nehmen Pillen ein Vielleicht wird der 13-jährige Hayden Murphy aus Illinois niemals die typischen Alltagsbürden tragen müssen, die sein 5-jähriger Bruder lebenslang durchmachen muss: Zahllose Nadelstiche, Zuckerchecks, dauernd aufpassen, dass die Nahrungsaufnahme stimmt und das Spiel nicht zu wild wird. Hayden ist einer von mehr als 400 Probanden, die derzeit an einer durch die US-Regierung finanzierten internationalen Diabetes-Studie teilnehmen. Die Forschungen haben zum Ziel, herauszufinden, ob die regelmäßige Gabe von Insulinpillen den Diabetes Typ 1 verhindern oder sein Auftreten zumindest verzögern kann. Die Studienteilnehmer müssen als wichtigste Voraussetzung ein nachgewiesenes hohes Diabetesrisiko mitbringen. Die an der Studie arbeitenden Wissenschaftler gehen von der Annahme aus, dass die Einnahme von Insulin über den Mund das defekte Immunsystem austrickst: Dadurch, dass der Stoff wie Nahrung verdaut wird, könnten insulinproduzierende Zellen vor Zerstörung bewahrt werden. Noch arbeiten die Forscher an einer effektiven Methode, das Insulin über das Verdauungssystem unzerstört in die Blutbahn zu bringen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Vorbereitende Studie gibt Anlass zur Hoffnung Eine kleine vorbereitende Studie, veröffentlicht im Journal of the American Medical Association, legt nahe, dass die vorbeugende Pilleneinnahme wirkt. Das Immunsystem teilnehmender Kinder wies Veränderungen auf, die dazu beitragen können, Diabetes zu verhindern. Die jetzige noch laufende Studie ist umfangreicher und gründlicher: Auf die Ergebnisse, die etwa im Jahr 2017 erwartet werden, dürfen wir wirklich gespannt sein. Im Moment ist es jedenfalls noch zu früh, eine exakte Vorhersage zu treffen, ob und wie die Insulinpillen tatsächlich wirken. Quelle: medicalexpress.com Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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