Bandbreite ist nicht nur für private Internetnutzer von entscheidender Bedeutung. Vielmehr spielt die Datenübertragung auch in der Raumfahrt eine wichtige Rolle. Denn Satelliten und Roboter ins All zu schicken ergibt nur Sinn, wenn diese dann auch Daten auf die Erde übermitteln können. Zumindest vom Mond aus soll die Kommunikation zukünftig aber deutlich einfacher werden. So will das US-Unternehmen Commstar Space Communications einen Satelliten im Weltraum platzieren, der nur eine einzige Aufgabe hat: Die Datenübertragung zwischen Mond und Erde zu beschleunigen. Genau genommen soll Commstar-1 als Relaisstation dienen und die Signale weiterleiten. Die Besonderheit: Der Satellit kann nicht nur per Funk kommunizieren, sondern auch optisch per Laser.


Mond
Foto: Dino Abatzidis, via Flickr. CC BY-NC-SA 2.0

Ab dem Jahr 2023 soll die Kommunikation schneller gehen

Dadurch soll eine deutlich größere Bandbreite bei der Datenübertragung ermöglicht werden. Ganz neu ist die Idee allerdings nicht. Auch die Europäische Raumfahrtagentur ESA erforscht bereits seit einigen Jahren die Laser-Kommunikation im Rahmen der Raumfahrt. Nun könnte das Konzept erstmals im kommerziellen Betrieb getestet werden. Den aktuellen Planungen zufolge soll Commstar-1 im Jahr 2023 rund 67.000 Kilometer vom Mond entfernt platziert werden. Zuvor allerdings muss der Satellit noch fertig entwickelt werden. Dies soll in Zusammenarbeit mit der Firma Thales Alenia Space geschehen. Im besten Fall entsteht dann in drei Jahren das erste private Kommunikations- und Navigationssystem im Weltall. Genutzt werden kann es anschließend sowohl von staatlichen Einrichtungen als auch von Privatunternehmen – logischerweise gegen Bezahlung.

Der Mond steht wieder stärker im Fokus der Forschung

Der Zeitpunkt der geplanten Inbetriebnahme ist keineswegs zufällig gewählt. Denn das Interesse an der Erkundung des Monds hat zwar nach der letzten bemannten Landung im Dezember 1972 zunächst stark nachgelassen. Inzwischen ist der Erdtrabant aber wieder stärker in den Fokus des Interesses gerückt. So ist es China gelungen, eine Raumsonde auf der Rückseite des Mondes zu platzieren. Zuvor war zumeist nur die von der Erde aus sichtbare Seite erforscht worden. Auch die Vereinigten Staaten wollen zurück auf den Mond. Ursprünglich hatten die Experten der NASA dabei das Jahr 2028 für eine erneute bemannte Mondlandung ins Auge gefasst. US-Präsident Donald Trump war dies aber zu wenig ambitioniert. Der Termin wurde daher um vier Jahre vorgezogen. Gut möglich, dass dann schon Daten per Laser auf die Erde übertragen werden können.


Via: Commstar

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