Lambda CDM klingt zunächst nach einer etwas wirren Buchstabenfolge. Tatsächlich handelt es sich aber um das sogenannte Standardmodell der Kosmologie. Darin enthalten ist unter anderem die Urknall-Theorie. Demzufolge sind Galaxien im Weltraum vergleichbar mit Rosinen in einem Hefeteig: Das Universum dehnt sich immer weiter aus und demzufolge entfernen sich auch die Galaxien immer weiter voneinander. Die Hubble-Konstante spielt dabei nun eine entscheidende Rolle. Denn sie bestimmt den Zusammenhang zwischen der Entfernung einer Galaxie und der Geschwindigkeit, mit der sie sich fortbewegt. Lange Zeit war das Standardmodell der Kosmologie nicht unumstritten. In den letzten zwanzig Jahren allerdings wurde der Ansatz von fast allen führenden Wissenschaftlern übernommen. Dies dürfte auch damit zusammenhängen, dass das Modell so gut passt. Bild: Comet ISON Streaks Toward the Sun, NASA Goddard Space Flight Center, Flickr, CC BY-SA 2.0 Die Messungen stimmen nicht mit den Berechnungen überein Denn mit ihm lässt sich sehr gut erklären, wie sich das Universum seit seiner Entstehung ausgedehnt hat. Auch der aktuelle Aufbau lässt sich mit der Theorie in Einklang bringen. Ein Problem allerdings gibt es: Folgt man der Theorie lässt sich auch berechnen, wie stark sich das Universum aktuell ausdehnen müsste. Oder anders ausgedrückt: Wie hoch der Wert der Hubble-Konstant sein muss. Konkret wurde ein Wert von 67,4 berechnet. Das Problem: Die Werte der tatsächlichen Messungen im Weltraum stimmten damit nicht überein. Physiknobelpreisträger Adam G. Riess beispielsweise hat verschiedene Daten ausgewertet und kam auf einen Wert von 73,5. Andere renommierte Wissenschaftler erzielten ähnliche Ergebnisse. Diese Abweichung ist zu stark, um sie durch Besonderheiten innerhalb des Standardmodells erklären zu können. Möglicherweise muss ein neues Modell gefunden werden Anfangs gingen viele Wissenschaftler davon aus, dass es sich schlicht um Messfehler handelt. Inzwischen sind aber zahlreiche Studien erschienen, die unterschiedliche Methoden nutzten, aber stets zum selben Ergebnis kamen: Das Universum dehnt sich schneller aus als erwartet. Für viele Experten gibt es daher inzwischen nur zwei Möglichkeiten. Entweder es gibt noch verdeckte Denkfehler, die dafür sorgen, dass der berechnete erwartete Wert falsch ist. Dadurch könnte sich das Standardmodell doch noch als korrekt erweisen. Andernfalls allerdings müssten die Physiker dieser Welt wohl noch einmal ganz von vorne beginnen und entweder massive Korrekturen am Standardmodell vornehmen oder sogar nach einem ganz neuen Ansatz suchen. Schon jetzt haben die abweichenden Messungen dafür gesorgt, dass alternative Theorien verstärkt in den Fokus der Diskussion geraten. Via: DLF Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter