Der deutsche VW-Konzern verkauft rund vierzig Prozent seiner Fahrzeuge in China. Lange Zeit sorgte dies vor allem für sprudelnde Gewinne. Doch inzwischen sehen Investoren diese Abhängigkeit durchaus kritisch. Denn die politischen Spannungen zwischen dem Reich der Mitte und den westlichen Industrienationen haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Im Falle eines Handelskriegs wäre Volkswagen hier besonders stark betroffen. Der Konzern versucht daher seine Aktivitäten auf anderen Märkten auszuweiten. Das ist aber gar nicht so einfach. Der Automarkt weltweit schrumpft nämlich. Wer also irgendwo mehr Autos verkaufen möchte, muss Wettbewerbern Marktanteile abnehmen. Dies ist in der Regel deutlich teurer als in einem wachsenden Markt neue Kunden zu gewinnen. Da trifft es sich gut, dass mit Indien neben China noch ein weiterer Automarkt dem weltweiten Trend trotzt und steigende Zulassungszahlen vermeldet. Bild: Eckart Egger Indiens viertgrößter Autobauer setzt auf VW-Komponenten Bisher profitiert Volkswagen davon allerdings kaum. Denn die Zahl der verkauften Autos auf dem Subkontinent ist extrem gering. So wurden im vergangenen Jahr gerade einmal 22.000 Fahrzeuge ausgeliefert. In diesem Jahr ist zwar ein Anstieg auf immerhin 60.000 Einheiten geplant. Doch auch das ist noch weit von den Zahlen in China entfernt. Zur Einordnung: Dort verkaufte Volkswagen im vergangenen Jahr stolze 3,3 Millionen Autos. Vor diesem Hintergrund ist eine nun verkündete Kooperation zwischen Volkswagen und dem indischen Mahindra-Konzern von Interesse. Dabei handelt es sich mit einem Marktanteil von 7,4 Prozent um den viertgrößten Autobauer in Indien. Dieser will zukünftig verstärkt auch Elektro-SUVs anbieten. Der Clou: Die dafür benötigten Elektrokomponenten sollen von Volkswagen geliefert werden. Dazu gehören der elektrische Antriebsstrang, das Batteriesystem sowie die von Volkswagen entwickelten Einheitszellen. Größere Produktionszahlen sorgen für sinkende Stückzahlen Beginnen sollen die Lieferungen im Jahr 2024. Für Volkswagen bringt die Kooperation zwei große Vorteile mit sich. Zum einen kann so der indische Markt gewissermaßen durch die Hintertür erobert werden. So müssen nicht aufwändig eigene Modelle eingeführt und vermarktet werden. Stattdessen kann von der Expertise eines etablierten Unternehmens profitiert werden. Außerdem können die von der firmeninternen MEB-Plattform stammenden Komponenten so in noch größeren Stückzahlen hergestellt werden. Dies senkt in aller Regel die Produktionskosten pro Stück. Aus ähnlichen Überlegungen heraus beliefert Volkswagen daher auch Ford mit Komponenten von der MEB-Plattform. Damit die Wette in Indien aufgeht, müssen nun nur noch ausreichend Kunden vom Kauf von Elektroautos überzeugt werden. Bisher sind die Marktanteile von E-Autos auf dem Subkontinent noch eher gering. Die Regierung hat aber ambitionierte Ausbaupläne angekündigt. Via: Handelsblatt Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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