»Bargeld ist gedruckte Freiheit«, so lautet das Motto zahlreicher Gegner der Bargeldabschaffung. Und doch scheint der Trend unaufhaltsam in Richtung digitaler Währung zu weisen, denn immer mehr Menschen nutzen alternative Zahlungsmittel. Damit steigen natürlich auch die Überwachungsmöglichkeiten – und wer kein Konto besitzt, der bekommt richtig existentielle Probleme. Philadelphia will in diesem Spiel nicht mehr mitspielen. 8 Millionen US-Haushalte stehen ohne Bankkonto da Nicht nur in Philadelphia, sondern auch in einigen anderen US-amerikanischen Städten, laufen aktuell Initiativen, die Geschäfte wieder zur Bargeldannahme zu zwingen. In Nordamerika ist der Trend zum Buchgeld schon viel weiter fortgeschritten als hier, eine wachsende Anzahl von Läden akzeptiert nur noch Kredit- und EC-Karten oder die Zahlung per Smartphone. Schon 2015 liefen 32 % aller Transaktionen digital ab, das ist immerhin schon vier Jahre her: Diese Prozentzahl dürfte also inzwischen noch deutlich gewachsen sein. Die Unternehmer finden den bargeldlosen Geldtransfer einfach bequemer und praktischer, doch wer kein eigenes Bankkonto besitzt, der sieht in diesem System sprichwörtlich alt aus. Im Jahr 2017 sollen das etwa 6,5 % der amerikanischen Haushalte gewesen sein, in konkreten Zahlen summiert sich das auf beinahe acht Millionen. Bundesstaat New Jersey gemeinsam mit Philadelphia Vorreiter Als erste US-amerikanische Großstadt wagt Philadelphia also nun den Schritt gegen die »unrechtmäßige Diskriminierung« kontoloser Menschen. Bürgermeister Jim Kenney hat das zugehörige Gesetz bereits unterschrieben, das Restaurants und Läden zur Bargeldannahme zwingt. Im Juli 2019 tritt es dann offiziell in Kraft. Allein der Bundesstaat New Jersey ist Philadelphia einen Schritt voraus. Hier beschloss die Regierung schon im Februar ein Gesetz, das die Geschäfte dazu zwingt, Banknoten und Münzen anzunehmen. Die Städte San Francisco, Chicago, New York und Washington stehen bereits in den Startlöchern, um diesem Vorbild nachzueifern. Eine interessante Entwicklung, die eher wie ein Anachronismus erscheint. Aber ein heilsamer. Quelle: n-tv.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter