Das Wort Messenger-RNA, kurz mRNA, ist spätestens seit den Coronaimpfungen weltweit bekannt. Die einzelsträngige Ribonukleinsäure überträgt genetische Informationen zum Bau von Proteinen in einer Zelle. Wissenschaftler möchten das System zur breiteren Anwendung nutzen und den menschlichen Körper dazu anregen, seine eigenen Medikamente herzustellen. Bei Schuppenflechte und verschiedenen Krebsarten scheint das zumindest im Laborversuch gelungen.


Körperzellen sollen Medikamente produzieren

Nur noch einmal im Monat zum Arzt statt täglicher Behandlung

Künstlich hergestellte mRNA soll also die Zellen erkrankter Menschen in kleine Biofabriken verwandeln, die dann aus dem Körper heraus die Krankheit bekämpfen. Statt regelmäßiger Tabletteneinnahme und anderer Behandlungsmaßnahmen geht es dann vielleicht einmal im Monat zum Arzt, um die Produktion anzukurbeln. Das soll die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern, so stellt es sich zumindest der Erstautor der neusten US-amerikanischen Studie, Daniel Siegwart vor. Siegwart ist Professor für Biomedizinische Technik und Biochemie an der Universität Texas (UT), Southwestern Medical Center.

Wie gelangen wichtige Proteine aus der Zelle heraus?

An Mäusen ist ds den Wissenschaftler bereits gelungen, mit Hilfe von mRNA Substanzen gegen Schuppenflechte und Krebs in Mäusen herzustellen. Parallel dazu liefen Untersuchungen zur Verwendung von Nanopartikeln, die ebenfalls schon in den Covid-Impfstoffen Anwendung fanden. Sie sollen bei der Bereitstellung der Therapeutika innerhalb des Körpers helfen, weil sie problemlos in Zellen eindringen können. In der aktuellen Studie ging es jedoch vor allem darum, die wichtigen Proteine aus den Zellen herauszuholen, damit sie an anderer Stelle im Körper ihre therapeutische Wirkung entfalten können.


Therapie auch für Diabetes und andere Krankheiten möglich

Die Forscher möchten dafür ein manipuliertes Signalpeptid, das als eine Art Versandetikett für Zellprodukte dient, in die mRNA-Kodierung einfügen. So könnten Proteine, die normalerweise innerhalb der Zelle bleiben, in den Stoffwechselkreislauf gelangen. In den praktischen Laborversuchen an Mäusen ist es immerhin gelungen, Schuppenflechte an Mäusen deutlich zurückzudrängen und das Wachstum von Dickdarmkrebs zu verlangsamen. Die Mäuse lebten in mRNA-Krebstherapie doppelt so lange wie ihre unbehandelten Artgenossen. Möglich wäre es laut der involvierten Wissenschaftler, diese Therapie auf verschiedene Entzündungskrankheiten, Blutgerinnungsstörungen, Diabetes und genetische Störungen auszuweiten.

Quelle: newatlas.com

 

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