Lange Zeit galt eine einmal eingetretene Erblindung als nicht mehr umkehrbar. Die betroffenen Personen mussten dann lernen, ohne das Augenlicht aus zu kommen. In den letzten Jahren wurden aber eine ganze Reihe an vielversprechenden Ansätzen verfolgt, die das Potential besitzen, Blinde wieder sehen zu lassen. So entwickelten Forscher in den USA ein bionisches Auge, was den Patienten implementiert wird. Eine Biotechnologie-Firma arbeitet zudem daran, durch Genmodifikationen Krankheiten zu heilen, die zur Erblindung führen. Forscher der University of Osaka und der University of Cardiff gehen nun aber noch einen Schritt weiter: Sie bauten aus menschlichen Stammzellen weite Teile des Auges nach. Ein Teil davon setzten sie dann bei einem blinden Kaninchen ein. Bei Kaninchen mit geschädigter Hornhaut erwies sich die Methode als erfolgreich. Foto: Dixi at the Polish language Wikipedia [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), via Wikimedia Commons Stammzellen-Hornhaut könnte Spenderorgane überflüssig machen So konnten die Wissenschaftler mit Hilfe von pluripotenten Stammzellen beispielsweise eine Linse, die Netz- und Hornhaut sowie die Bindehaut künstlich im Labor züchten. Die Hornhaut wurde dann bei Kaninchen eingesetzt, die aufgrund einer entsprechenden Fehlfunktion nicht mehr sehen konnten. Das Ergebnis war ermutigend: Die Tiere erlangten tatsächlich ihre Sehkraft zurück. Ganz neu ist die Technik dabei nicht. Auch heute schon finden regelmäßig Hornhauttransplantationen statt. Allerdings sind die Ärzte dabei auf Spenderorgane angewiesen. Die Stammzellentechnik hingegen würde es ermöglichen, die Hornhaut im Labor zu produzieren und so ausreichend Material zu erhalten. Klinische Studien am Menschen stehen kurz bevor Die erfolgreiche Transplantation bei den Kaninchen soll dabei den Weg ebnen für erste Tests der gezüchteten Hornhaut beim Menschen. Das langfristige Ziel der Wissenschaftler geht allerdings noch ein ganzes Stück weiter. Sie wollen in der Lage sein, sämtliche Teile des menschlichen Auges aus Stammzellen zu produzieren und so eine Vielzahl von Augenerkrankungen zu heilen. „Unsere Arbeit besitzt nicht nur das Potential, Zellen zur Behandlung von anderen Bereichen des Auges zu produzieren, sondern könnte auch den Weg bereiten für klinische Studien beim Menschen, in denen der vordere Teil des Auges transplantiert wird, um die Sehkraft wiederherzustellen“, so Professor Andrew Quantock, Co-Autor der Studie. Via: University of Cardiff Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden