Weltweit steigt die Zahl der genutzten Elektrogeräte kontinuierlich an. Dies liegt nicht nur daran, dass beständig neue Geräte elektrifiziert werden. Vielmehr sinkt auch die Halbwertszeit von klassischen Elektrogeräten. Kaffeemaschinen, Laptops, Smartphones oder Fernseher werden oftmals nur noch wenige Jahre benutzt und dann entsorgt. Logischerweise hat dies auch zur Folge, dass die Menge an Elektroschrott immer weiter zunimmt. Eine global angelegte Studie zeigte nun: Weltweit fielen im vergangenen Jahr 53,6 Millionen Tonnen Elektroschrott an. Dies stellt im Vergleich zum Jahr 2014 einen Anstieg um 21 Prozent dar. Gleichzeitig erwarten die Forscher für die nächsten Jahre einen weiteren Anstieg. So wird für das Jahr 2030 sogar ein Wert von 74 Millionen Tonnen prognostiziert. Problematisch ist dies auch, weil das Recycling noch nicht richtig funktioniert. Bild: Thousandways at German Wikipedia / CC BY-SA 2.0 DE (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en) Elektroschrott ist theoretisch eine wertvolle Rohstoffquelle Denn nur eine Minderheit der Geräte wird fachmännisch entsorgt und als Rohstoffquelle genutzt. Den Angaben der Studie zufolge wurde weltweit nur 17,4 Prozent des Elektroschrotts recycelt. Allerdings gibt es in diesem Punkt lokal durchaus erhebliche Unterschiede. So lag die Recyclingquote in Afrika bei lediglich 0,9 Prozent, während es in Europa immerhin 42,5 Prozent waren. Experten sind sich allerdings einig, dass auch dieser Wert noch deutlich zu niedrig liegt. Denn die Herstellung von Elektrogeräten ist sehr ressourcenlastig. Eine Wiederverwertung wäre daher aus Gründen der Nachhaltigkeit durchaus sinnvoll. Die Autoren haben auch den theoretischen Wert des weltweiten Elektroschrotts berechnet. Dieser liegt bei immerhin 57 Milliarden Dollar – also etwas mehr als einer Milliarde pro eine Million Tonnen Elektroschrott. Dies ist aber noch zu wenig, um das Recycling wirtschaftlich zu gestalten. Reparaturen werden teilweise bewusst erschwert Denn die Kosten für die Einsammlung und Ausschlachtung sind so hoch, dass die aus dem Recycling gewonnenen Rohstoffe dann doch teurer sind als der Weltmarktpreis. In den meisten Fällen ist das Recycling also schlicht nicht wirtschaftlich. Sinnvoll wäre daher ein doppelter Ansatz. Zum einen sollte die Menge an Elektroschrott insgesamt reduziert werden. Möglich wäre dies beispielsweise, indem Reparaturen staatlich gefördert werden. Bisher allerdings ist eher das Gegenteil der Fall: Einige Unternehmen – etwa einige Hersteller von Smartphones – erschweren sogar die Wiederherstellung kaputter Produkte bewusst. Auf der anderen Seite sollte es zusätzliche Anreize für die Bürger geben, ihre nicht mehr genutzten Elektrogeräte korrekt zu entsorgen. In Deutschland ist es zumindest so, dass für die Entsorgung keine Kosten anfallen: Elektrogeräte können an Wertstoffhöfen oder Sammelcontainern kostenlos abgegeben werden. Via: FAZ Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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