Der Essener Chemiekonzern Evonik erscheint mit einer neuen Generation eines Hochleistungs-Kunststoffs auf dem Markt, der für Implantate optimiert ist. PEEK ist das Kürzel für osteokonduktives Polyetheretherketon, das Titan, Edelstahl und Kobalt-Chrom-Legierungen zunehmend Konkurrenz macht. Auf Grund der Struktur des Materials mit der Markenbezeichnung VESTAKEEP® Fusion lädt es Knochenzellen geradezu ein, sich an die Oberfläche der Implantate zu schmiegen. Das beschleunigt den Heilungsprozess, der zudem von den Ärzten problemlos beobachtet werden kann. Denn der Kunststoff ist für Röntgenstrahlen nicht undurchdringlich, während Metalle schwarze Schatten werfen. Auch im Magnetresonanztomographen ergeben sich Bilder, als sei der Kunststoff ein normaler menschlicher Knochen. Zudem ist das Material ebenso elastisch wie natürliche Knochen, im Gegensatz zu Metallen. Verschiedene „Ersatzteile“ aus Hochleistungs-Kunststoff für die Wirbelsäule (Foto: Evonik) Implantate werden durch Fräsen hergestellt „Wir können Patienten ein einzigartiges Produkt anbieten und deren Lebensqualität deutlich verbessern“, sagt Marc Knebel, Leiter des Marktsegments Medical Systems bei Evonik. Es wird als Granulat verkauft, sodass in Kliniken Formteile hergestellt werden können. Dass gelingt etwa mit der Spritzgusstechnik, bei der flüssiger Kunststoff in eine Form gepresst wird. Auch so genanntes Halbzeug ist erhältlich, aus dem sich durch Fräsen und andere Bearbeitungstechniken beispielsweise Zahnimplantate, Versteifungen für bandscheibengeplagte Rückgrate und Schrauben herstellen lassen, mit denen Bänder etwa im Knie fixiert werden. Das Material ist absolut biokompatibel, wird also vom menschlichen Immunsystem nicht als Fremdkörper empfunden, um den sich Entzündungen bilden würden. 3D-Druck für Knochenersatzteile Derzeit arbeiten die Spezialisten von Evonik daran, das Material so zu modifizieren, dass Implantate per 3D-Druck hergestellt werden können. Das würde die Herstellung von Implantaten, die genau an die entsprechenden Körperteile des Menschen angepasst werden, erheblich erleichtern. Interessant ist das vor allem für die Reparatur von Knochen, aus denen Teile etwa wegen eines Tumors entfernt werden müssen oder auf Grund eines Unfalls fehlen. Die entfernten oder fehlenden Knochenteile lassen sich per 3D-Druck mit einer Genauigkeit von Bruchteilen eines Millimeters herstellen. via Evonik Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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