Anders als landläufig angenommen tragen Menschen, die regelmäßig Cannabis konsumieren, Schäden davon. Das ist das alarmierende Ergebnis einer Langzeitstudie an der University of Queensland im australischen Brisbane. Gary Chan und sein Team beobachteten 1792 Gymnasiasten über einen Zeitraum von 20 Jahren. Ein Teil davon verzichtete völlig auf Cannabis, ein weiterer Teil konsumierte die Droge nur zeitweise und der Rest gehörte zu den regelmäßigen Konsumenten. Unterschiedlich war auch das Alter beim Erstkonsum. Foto: marijuana blunt 2000, Torben Hansen, Flickr, CC BY-SA 2.0 Weniger gut bezahlte Jobs Eins der Ergebnisse: Die Schäden treten unabhängig vom Alter beim Erstkonsum auf. „Im Vergleich zu Nichtkonsumenten neigen regelmäßige Cannabiskonsumenten zum hochriskanten Alkohol- und Tabakkonsum sowie zur Nutzung anderer illegaler Drogen“, sagt Chan. Außerdem lebten sie im Alter von 35 Jahren überdurchschnittlich oft ohne feste Beziehung, neigten zu Depressionen und hätten weniger gut bezahlte Jobs. Besonders betroffen seien Menschen, die nicht als Teenager, sondern als junge Erwachsene mit dem Cannabiskonsum beginnen. Frühere Studien hätten sich auf die Folgen für jüngere Menschen konzentriert. „Diejenigen, die als junge Erwachsene mit dem regelmäßigen Konsum begannen, machten den höchsten Anteil des nachfolgenden Konsums von Tabak und härterer Drogen aus“, stellte Chan fest. Außerdem neigten sie verstärkt zum massiven Alkoholmissbrauch. 8,3 Prozent der Jugendlichen konsumieren Cannabis Der Deutsche Hanfverband , der die Legalisierung der Droge anstrebt, schätzt die Zahl der Deutschen, die Cannabis zumindest gelegentlich konsumieren, auf mehr als vier Millionen. 8,3 Prozent der Jugendlichen gehörten 2019 dazu, so das Statistik-Portal Statista, Das ist doppelt so viel beim Tiefststand 2011. In Australien liegt, obwohl die Droge illegal ist, der Anteil höher. 16 Prozent der Schüler zwischen 12 und 17 Jahren haben sie schon probiert. Aufklärung über Folgen des Cannabis-Konsums „Gesundheitsbehörden und politische Entscheidungsträger müssen der Öffentlichkeit eine klare und starke Botschaft vermitteln, dass regelmäßiger Cannabiskonsum schädlich ist, unabhängig davon, wann eine Person ihren Konsum einleitet“, fordert Chan. „This is particularly important for jurisdictions that have already legalised recreational cannabis, such as Canada and some US states.“ erklärt Chan weiter. Zur Studie: uq.edu.au Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter