Der Hoover-Damm ist in vielerlei Hinsicht ein gewaltiges Bauwerk. So besteht die Staumauer aus 2,6 Millionen Kubikmetern Beton sowie 43.500 Tonnen Stahl und staut den Colorado River auf. Dadurch wiederum entstand der Lake Mead. Aus diesem wird kontrolliert Wasser in den Südwesten der USA und nach Mexiko abgegeben. Errichtet wurde der Damm in den 1930er Jahren während der Weltwirtschaftskrise. Er stellt somit auch ein Symbol für die Überwindung der Krise und die anschließende wirtschaftliche Erholung dar. Und nicht zuletzt sorgten die tausenden für den Bau benötigten Arbeiter dafür, dass aus dem verschlafenen Städtchen Las Vegas eine weltbekannte Glücksspiel-Metropole wurde. Inzwischen allerdings könnte selbst ein solches Meisterwerk der Ingenieurskunst nicht mehr ausreichen, um die Folgen des Klimawandels abzufedern. Sichtbar wird dies am Lake Mead an vielen verschiedenen Stellen. So mussten zuletzt zahlreiche Rampen erweitert werden, weil diese schlicht nicht mehr bis ins Wasser reichten. Foto: Mariordo (Mario Roberto Durán Ortiz) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], vom Wikimedia Commons Die alten Zufluss-Prognosen erfüllen sich nicht mehr Auf alten Satellitenbildern ist zudem zu sehen, dass das Wasser des künstlichen Sees früher eine deutlich größere Fläche bedeckte. Beide Beobachtungen decken sich mit den offiziellen Zahlen der zuständigen Behörden. Weil in den letzten Jahren deutlich mehr Wasser abgelassen wurde als nachgeflossen ist, sinkt der Pegelstand und die gespeicherte Wassermenge immer weiter ab. Tatsächlich konnten die zuständigen Experten lange Jahre in etwa prognostizieren, wie viel Wasser der Colorado River in absehbarer Zukunft führen wird. In den letzten Jahren funktionieren diese alten Modelle aber nicht mehr richtig. Weil in den Rocky Mountains weniger Schnee fällt als früher und gleichzeitig mehr Wasser verdunstet, wird der Lake Mead nicht mehr so stark gespeist wie in der Vergangenheit. Weil dieses Phänomen nun mehrere Jahre in Folge auftritt, gehen die Experten davon aus, dass es sich nicht um eine vorübergehende Dürre, sondern um eine strukturelle Veränderung der Begebenheiten handelt. Langfristig müssen alle Staaten Wasser sparen Will man verhindern, dass der See dauerhaft austrocknet, gibt es daher nur eine Lösung: Es muss zukünftig weniger Wasser abgelassen werden. Dies aber ist einfacher gesagt als getan. Denn der Hoover-Damm beliefert insgesamt sieben US-Bundesstaaten sowie das Nachbarland Mexiko mit Wasser. Würde man einfach nur die abgegebene Wassermenge reduzieren, wären die Lasten ungleich verteilt: Abnehmer am Ende des Flusses würden dann unter Umständen leer ausgehen, während andere noch aus dem vollen Schöpfen könnten. In Ostafrika hat daher ein geplanter Staudamm-Bau beinahe zum Krieg geführt. In den Vereinigten Staaten gibt es daher für diesen Fall klare vertragliche Verpflichtungen. Betroffen sind demnach im nächsten Jahr zunächst Arizona und Nevada. Sollte sich die Situation allerdings nicht verbessern, müssten über kurz oder lang alle Abnehmer-Staaten ihren Wasserverbrauch reduzieren. Potenzial gibt es dafür an der ein oder anderen Stelle tatsächlich: Aktuell wird das Wasser aus dem Hoover-Damm unter anderem genutzt, um einen Golfplatz in Phoenix zu bewässern. Via: The Guardian Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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