Bei normalen PKWs erfreuen sich Elektroautos einer immer größeren Beliebtheit. Teilweise dürfte dies auch mit den üppigen staatlichen Kaufprämien zusammenhängen. In den letzten Jahren hat sich aber auch die Zahl der zur Verfügung stehenden Modelle massiv erhöht. Etwas anders sieht dies bei Lastwagen aus. Denn diese müssen in der Lage sein, große Lasten über möglichst lange Distanzen zu transportieren. Möglich wird dies nur durch besonders leistungsstarke Akkus – die dann aber naturgemäß auch sehr groß und schwer sind. Zwar haben die ersten Hersteller inzwischen kleinere Elektro-LKW auf den Markt gebracht. Die Verkaufszahlen sind aber noch sehr gering. Es wird deshalb fieberhaft nach alternativen Lösungen gesucht. Ein Ansatz sind sogenannte Brennstoffzellen-LKWs. Diese erzeugen aus Wasserstoff direkt an Bord den benötigten Strom, sodass auf einen Akku verzichtet werden kann. Volvo hat nun ein solches Modell entwickelt, das ähnlich nutzbar ist wie ein Diesel-LKW.


Bild: Volvo

Bis zu 65 Tonnen an Gesamtgewicht können transportiert werden

So zeigte sich bei den ersten Testfahrten, dass Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometern möglich sind. Der Tankvorgang wiederum ist in weniger als 15 Minuten erledigt. Auch dies stellt einen großen Vorteil gegenüber Elektro-LKW dar, bei denen lange Ladezeiten eingeplant werden müssen. Gleichzeitig ist der Brennstoffzellen-Lastwagen auch in der Lage, große Lasten zu transportieren: Den Angaben des Konzerns zufolge kann das Gesamtgewicht bei bis zu 65 Tonnen liegen. All zu viel Euphorie sollte man mit dem neuen Volvo-Lastwagen allerdings noch nicht verbinden. Denn bis zur geplanten Markteinführung dürfte noch etwas Zeit vergehen. So sollen die ersten Pilotkunden ihre Fahrzeuge erst in wenigen Jahren erhalten. Die globale Vermarktung würde diesem Zeitplan zufolge dann in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts starten. Von zahlreichen Verkäufen würde dann auch Daimler profitieren. Denn die Brennstoffzellen werden von der Firma cellcentric produziert, die jeweils zur Hälfte Volvo und dem deutschen Autokonzern gehören.

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Grüner Wasserstoff wird dringend benötigt

Bis zur Markteinführung müssen zudem noch zwei Probleme gelöst werden. Zum einen sind die Fahrten der Lastwagen nur dann wirklich klimaneutral, wenn sie mit grünem Wasserstoff betankt werden. Aktuell übersteigt hier die Nachfrage aber bereits deutlich das Angebot. Die Problematik: Grüner Wasserstoff kann nur dann wirtschaftlich sinnvoll erzeugt werden, wenn große Mengen an preisgünstigem Ökostrom zur Verfügung stehen. Genau dies ist in Deutschland aber nicht der Fall. Perspektivisch soll das wertvolle Gas daher aus sonnenreichen Ländern wie Marokko, Saudi-Arabien oder Australien bezogen werden. Diese Projekte stecken aber jeweils noch in den Kinderschuhen. Hinzu kommt die Frage, wo die LKWs überhaupt betankt werden können. Nötig wäre vermutlich ein möglichst flächendeckender Ausbau von Wasserstoff-Tankstellen. Das aber bringt enorme Kosten mit sich: Eine einzelne Tankstelle schlägt aktuell mit rund einer Million Euro zu Buche.

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Via: Volvo

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