Betrachtet man eine Weltkarte, ist das Mittelmeer vergleichsweise klein. Tatsächlich enthält es nur rund ein Prozent des weltweit existierenden Meerwassers. Umweltschützer weisen nun aber auf einen bisher nur wenig beachteten Aspekt hin: Rund sieben Prozent der in den Ozeanen existierenden Mikroplastikteilchen sind in dem Meer zwischen Europa und Asien zu finden. Der Grund dafür ist schnell gefunden: Das Mittelmeer ist größtenteils von Landmasse umgeben. Lediglich an der Straße von Gibraltar findet ein Wasseraustausch mit dem Atlantischen Ozean statt. Grundsätzlich ist dies von Vorteil, weil so nur wenig Plastikmüll hinein gespült werden kann. Die Anrainerstaaten haben es also weitgehend selbst in der Hand, wie sauber ihr Meer ist.


Drei EU-Länder sind unter den fünf größten Sündern

Offensichtlich haben dies aber noch nicht alle Regierungen verstanden. Denn eine Studie der Umweltschutzorganisation WWF kommt nun auf erschreckende Zahlen. Demnach landet aus den folgenden 5 Mittelmeerländern der meiste Plastikmüll im Meer:


1. Türkei: 144 Tonnen pro Tag

2. Spanien: 126 Tonnen pro Tag

3. Italien: 90 Tonnen pro Tag

4. Ägypten: 77 Tonnen pro Tag

5. Frankreich: 66 Tonnen pro Tag

Die Einwohner dieser Länder sind aber nicht alleine für das Problem verantwortlich. Denn im Sommer, wenn die Strände von Touristen bevölkert sind, steigt auch die Menge an Plastikmüll, die ins Meer gelangt, um vierzig Prozent. Auch hier ist also ein Teil der Verantwortung zu verorten. Immerhin drei der Länder sind zudem Teil der Europäischen Union, die zukünftig mit Verboten die Menge an Plastikmüll reduzieren möchte.

Auch von den Mülldeponien gelangt Plastik ins Meer

Grundsätzlich gibt es zwei Wege, auf denen der Müll in das Meer gelangen kann. Zu einen handelt es sich um Abfall, der gar nicht erst in den Wertstoffkreislauf gelangt. Wenn also jemand am Strand ein Eis isst und die Verpackung einfach fallen lässt, ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass wieder ein bisschen mehr Plastik im Wasser landet. Auf der anderen Seite wird der eingesammelte Plastikmüll aber oftmals auch nicht recycelt, sondern landet auf der Deponie. Von dort kann er dann durch natürliche Einflüsse wie Wind und Regen doch wieder ins Meer gelangen. Aus Sicht der Weltmeere wäre daher zumindest eine thermische Verwertung – also die Verbrennung des Plastikmülls – die bessere Alternative.

Via: WWF

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