Am 29. Mai 1953 erklommen Edmund Hillary und Tenzing Norgay das Dach der Welt und erreichten als erste Menschen den Gipfel des Mount Everest. Sieben Jahre später wurde der höchste Berg der Erde dann erstmals von der chinesischen Seite aus bezwungen. An dieses Jubiläum wird im Reich der Mitte nun mit einer ganz besonderen Aktion erinnert: Der Netzwerkausrüster Huawei und der Telekommunikationskonzern China Mobile haben auf dem Berg drei 5G-Mobilfunkstationen errichtet. Dass das Internet auch in diesen luftigen Höhen funktioniert, zeigt ein eigens eingerichteter Livestream bei Youtube. Zumindest theoretisch könnten Bergsteiger damit auf die bisher genutzten schweren Satellitentelefone verzichten. Praktisch allerdings hat die Corona-Pandemie dafür gesorgt, dass aktuell niemand das Dach der Welt erklimmen darf.


Bild: I, Luca Galuzzi [CC BY-SA 2.5 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)]

Insgesamt wurden 25 Kilometer Glasfaser verlegt

Die rund 150 Mitarbeiter, die für den Aufbau der drei Masten auf einer Höhe von 5300 Metern, 5800 Metern und 6500 Metern zuständig waren, blieben also weitgehend ungestört. Um die benötigten Teile zu transportieren, setzten sie zudem auf tierische Hilfe. So wurden unter anderem Yaks genutzt, um Teile der Sendemasten an die gewünschte Stelle zu bringen. Insgesamt wurden in dem nicht gerade leicht zugänglichen Gebiet 25 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Der dafür betriebene Aufwand ist durchaus erstaunlich. Zumal die Anlagen noch in diesem Jahr wieder abgebaut werden sollen. Denn die Masten wurden nicht errichtet, damit Touristen zukünftig direkt auf Instagram streamen können. Vielmehr sollen die 5G-Kapazitäten genutzt werden, um eine neue und noch genauere Vermessung des höchsten Bergs der Welt zu ermöglichen.

Die Höhe wurde bereits im 19. Jahrhundert berechnet

Auch dies deckt sich mit einem Jubiläum. So fand die erste detaillierte Vermessung des Mount Everest vor 45 Jahren statt. Schon lange vorher war allerdings bekannt, dass es sich um den höchsten Berg der Welt handelte. So stellte der Inder Radhanath Sikdar bereits im Jahr 1852 im Auftrag der britischen Kolonialregierung entsprechende Berechnungen an. Benannt wurde der höchste Berg der Welt dann allerdings nicht nach ihm, sondern nach seinem ehemaligen Chef George Everest. Dieser wiederum hatte eigentlich die Regel aufgestellt, geographische Objekte mit ihrem einheimischen Namen zu benennen. In diesem besonderen Fall allerdings akzeptierte er eine Ausnahme – auch weil unklar war, ob überhaupt eine lokale Namensgebung vorhanden war. Nach Abschluss der nun geplanten Vermessungsarbeiten werden die Mobilfunkmasten wieder abtransportiert.


Via: Bloomberg

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