Solarmodule auf dem Wasser zu platzieren, kann in doppelter Hinsicht Sinn machen. Denn einerseits entsteht so eine automatische Kühlung, wodurch die Panels leistungsstärker werden und länger halten als an Land. Gleichzeitig profitiert aber auch das Wasserreservoir von den Solarmodulen. Denn diese nehmen einen Teil der direkten Sonneneinstrahlung auf. Dadurch verdunstet weniger Wasser ungenutzt und das Algenwachstum wird gehemmt. Von diesen Vorteilen hat sich nun auch der Londoner Energieanbieter Thames Water überzeugen lassen. So soll auf dem Queen Elizabeth II Reservoir in der Nähe der Stadt Walton-on-Thames die größte schwimmende Solaranlage Europas entstehen. Insgesamt 23.000 Solarmodule werden dabei jährlich 5,8 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren.


Schwimmende Solarparks werden vor allem in dicht besiedelten Regionen gebaut

Dies würde theoretisch ausreichen, um etwa 1.800 Haushalte mit Strom zu versorgen. Tatsächlich soll die gewonnene Energie aber vor allem für den Betrieb einer nahe gelegenen Kläranlage genutzt werden. Im traditionell sehr dicht besiedelten Großraum London hat die Installation von Solaranlagen auf dem Wasser dabei noch einen weiteren Vorteil: Der knappe Platz wird gleich doppelt genutzt. Aus dem selben Grund setzt auch Japan auf schwimmende Solarparks, um die eigenen Ambitionen in Sachen Erneuerbare Energien umzusetzen. In Ländern in denen auch auf dem Land ausreichend Platz zur Verfügung steht, setzt man hingegen auch weiterhin auf die klassische Variante des Solarkraftwerks – beispielsweise bei Europas größtem Solarpark in der Nähe von Bordeaux.


Erneuerbare Energien sollen den Ausstieg aus der Kohle beschleunigen

Die schwimmenden Solarmodule in London sollen in etwa die Fläche von acht Fußballfeldern bedecken. Potential zum Ausbau ist dabei sogar noch vorhanden: Nach aktuellem Planungsstand wäre damit erst rund ein Zehntel der Wasseroberfläche bedeckt. Tatsächlich hat Thames Water für die Zukunft auch bereits große Ziele im Bereich Erneuerbare Energien: Bis zum Jahr 2020 sollen dreißig Prozent der produzierten Energie aus erneuerbaren Quellen stammen. Die klimafreundlichen Energiequellen sollen dabei dazu beitragen, den Ausstieg aus der Kohleenergie zu ermöglichen. Ein weiter Baustein in dieser Strategie sind beispielsweise die riesigen Windparks vor der Küste Schottlands.

Via: Treehugger

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