Steine, nichts als Steine. Keine Pflanze kann hier Wurzeln schlagen, denn Stein und Erde trennt ein undurchlässiges Vlies. Der Gartenbesitzer hat vielleicht den einen oder anderen Strauch in die Fläche eingefügt, vielleicht aber auch nicht. Schottergärten sind mindestens genauso oft mit totem Material geschmückt, mit Gartenzwergen und Metallkunstwerken. Na und, das ist doch nur eine Frage des Geschmacks? NRW sagt nein und ergreift nun harte Maßnahmen gegen private Steinwüsten.


Schottergärten sind vor allem eines: pflegeleicht

Ökologischer Nutzen geht vollständig unter Steinen verloren

Gärten sind nicht nur für die menschliche Erholung da, sie bilden heutzutage oft auch wertvolle Ökosysteme, mit Nahrung und Schlupflöchern für Insekten aller Art. Vor allem die für die Biodiversität so wichtigen Bienen profitieren von unseren blühenden Oasen, doch wenn diese unter Steinen verschwinden, geht jeder ökologische Nutzen verloren. Einige wenige Schottergärten machen wenig aus, doch wenn diese immer zahlreicher werden haben wir ein Problem. Aus diesem Grund schließt die Landesbauordnung in NRW diese Art der Gartengestaltung seit Oktober 2022 aus. Es gibt ein präzisiertes Begrünungsgebot, das auch darauf zielt, bestehende Schottergärten zurückzubauen.

Herford ortet Schottergärten mit Luftbildern, um sie zu verbieten

NRW-Kommunen haben damit das Recht, von den Besitzern aller nach dem 1. Januar 2019 errichteten Steinwüsten den Rückbau zu fordern. Die Stadt Herford nutzt inzwischen sogar Luftbilder, um die fraglichen Stellen zu orten. Es geht nicht mehr nur um eine wasserdurchlässige und begrünte Gestaltung von Flächen, so wie früher, sondern um das Unterbinden zu spärlicher Bepflanzung durch den Einsatz von Vlies, Folie, Stein, Hackschnitzeln und Rindenmulch. Wer seine unbebauten Flächen nachweislich nicht begrünen kann, muss am Gebäude selbst Ersatz schaffen. Nur bei wirtschaftlicher Unzumutbarkeit oder konstruktionsbedingter Unmöglichkeit fällt diese Pflicht weg.


Sollte dieses Vorgehen zum Vorbild für ganz Deutschland werden? Oder schießt NRW mit seinen strengen Maßnahmen über das Ziel hinaus?

Quelle: sauerlandkurier.de

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