Der Transrapid gehört zu den großen Fehlschlägen der deutschen Industrie-Geschichte. Denn die aufwändige entwickelte Magnetschwebebahn wurde in Deutschland nie realisiert und fährt bis heute nur in Shanghai. Die deutsche Baufirma Max Bögl ließ sich davon allerdings nicht entmutigen. Stattdessen entwickelte das mittelständische Unternehmen eine eigene Magnetschwebebahn. Diese weist gegenüber dem Transrapid allerdings einige Unterschiede auf. So liegt die maximale Geschwindigkeit bei lediglich 150 Stundenkilometern. Außerdem greift nicht der Zug um die Fahrbahn, sondern die Betonkonstruktion legt sich um die Unterseite des Fahrzeugs. Auch hier kommen aber Elektromagnete zum Einsatz, die den Zug letztlich zwei Zentimeter über dem Untergrund der Fahrbahn schweben lassen. Bild: Firmengruppe Max Bögl Die Verbindung zwischen den Terminals soll verbessert werden Der entscheidende Unterschied liegt in der geplanten Nutzung. Denn die Magnetschwebebahn von Max Bögl ist explizit für den Nahverkehr konzipiert worden. Ob es sich tatsächlich um eine sinnvolle Ergänzung zu Bahn und Bus handelt, soll nun eine Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums zeigen. Ein erster Einsatzort ist in diesem Zusammenhang auch bereits untersucht worden. So ist angedacht, das System am Münchener Flughafen einzusetzen. Dort steigen seit Jahren nicht nur die Passagierzahlen, sondern auch die Zahl der Menschen, die von einem Terminal zum anderen wollen. Hier könnte – so die grundsätzliche Überlegung – mithilfe der Magnetschwebebahn ein 90-Sekunden-Takt ermöglicht werden. Reisende könnten sich so deutlich schneller innerhalb des Flughafens bewegen. Die erste Strecke wird in China bereits gebaut An diesem Punkt wird der entscheidende Unterschied zum Transrapid ersichtlich. Denn dieser war für deutlich längere Strecken konzipiert. So gab es beispielsweise Pläne, den Münchener Flughafen mit dem Münchener Hauptbahnhof zu verbinden – was immerhin einer Distanz von mehr als dreißig Kilometern entspricht. Letztlich wurde das Projekt aber aus Kostengründen eingestellt. Daraus haben die Ingenieure von Max Bögl gelernt. Ihre Magnetschwebebahn ist deutlich weniger ambitioniert konzipiert, dafür aber auch preisgünstiger und leichter zu realisieren. Damit wurde auch im Ausland bereits Interesse geweckt. So soll noch in diesem Jahr im chinesischen Chengdu eine erste 3,5 Kilometer lange Strecke in Betrieb genommen werden. Diese dürfte einen dreistelligen Millionenbetrag gekostet haben. Via: Süddeutsche Zeitung Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden