Moskitos übertragen, wenn sie Menschen stechen, Krankheitserreger. Der schlimmste ist der, der Malaria auslöst, an der jährlich Millionen Menschen erkranken. Forscher in den Niederlanden und Großbritannien wollen jetzt einen ungewöhnlichen Weg gehen, um Menschen gegen den Erreger zu immunisieren: Sie setzen manipulierte Moskitos ein, die einen abgeschwächten Erreger in sich tragen. Sie statten die Mücken mit einer gentechnisch veränderten Version des Malaria verursachenden Parasiten „Plasmodium falciparum“ aus. Er wandert wie die oft tödlichen Parasiten in die Leber des von der Mücke gestochenen Menschen. Doch anders als diese stoppt seine Entwicklung nach sechs Tagen. Zu diesem Zeitpunkt ist das Immunsystem des Menschen noch nicht überfordert. Vielmehr hat es sich in dieser Zeit auf den Erreger eingeschossen und kann ihn jetzt vollends außer Gefecht setzen. Moskito-Stich kann vor Malaria schützen (Foto: FotoshopTofs/Pixabay) Erste Version war nur mäßig wirkungsvoll Anfangs setzten die Forscher der London School of Hygiene & Tropical Medicine und der Universitätskliniken Leiden und Nijmegen eine genmanipulierte Parasitenversion mit der Bezeichnung GA1 ein. Dieser stellt seine Entwicklung schon 24 Stunden nach dem Stich der Mücke ein. Er zeigte Wirkung, aber nicht genug. Deshalb schufen sie GA2, der genau dann seine Entwicklung stoppt, wenn sich die Parasiten in menschlichen Leberzellen vermehren. Test mit 20 Probanden Die Wirksamkeit der beiden Präparate testeten die Forscher an 20 Probanden. Acht von ihnen wurden von Mücken gestochen, die GA1 in sich trugen, neun Studienteilnehmenden wurden per Mückenstich mit GA2 infiziert. Drei erhielten Placebo-Stiche von nicht infizierten Mücken. Drei Wochen nach der absichtlichen Infektion mit den modifizierten Erregern setzten die Forschenden die Probanden einer echten Malaria-Infektion aus. Unmittelbar vor dem Kontakt mit diesen Mücken wiesen beide Teilnehmergruppen höhere Antikörperwerte auf als zuvor. Bis zu 89 Prozent blieben gesund 13 Prozent der Probanden, die zuvor mit GA1 infiziert worden waren, erkrankten nach dem Stich der infektiösen Mücken nicht an Malaria. Bei der GA2-Gruppe waren es 89 Prozent. Abgesehen von dem mit Mückenstichen verbundenen Juckreiz gab es keine Nebenwirkungen. In der Placebo-Gruppe erkrankten alle an Malaria. Die Forscher wollen die Ergebnisse jetzt mit einer größeren Probandengruppe überprüfen. via Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter