Der Einsatz von Antibiotika in der Medizin rettet jedes Jahr Millionen Menschen das Leben. Viele früher oftmals tödliche Krankheiten können so heute im Normalfall gut behandelt werden. Doch der allzu freizügige Einsatz von Antibiotika bringt auch Probleme mit sich. So gibt es inzwischen eine ganze Reihe an antibiotikaresistenten Keimen. Neueste Forschungsarbeiten zeigen zudem, dass Antibiotika im Blut indirekt auch zur Ausbreitung des Malaria-Erregers beitragen. So wurde bei Moskitos, die das Blut eines Antibiotika-Patienten aufsaugten, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit festgestellt, an Malaria zu erkranken. Diese Moskitos wiederum übertragen die Krankheit dann auf den Menschen.


Bakterien im Urin
Antibiotika resistente Bakterien Bild: Mkaercher CC BY-SA 3.0 (VIA WIKIMEDIA COMMONS)

Malariaabwehr der Moskitos wird geschwächt

Die Ursache für diese Beobachtung sehen die Forscher in einer Schwächung der Malaria-Abwehrkräfte der Moskitos. Durch die Aufnahme des Antibiotika-Bluts kommt es zu einer Abnahme der Anzahl der Darmbakterien bei den kleinen Tierchen. Dies wiederum sorgt für eine erhöhte Anfälligkeit für Malaria. In Zahlen ausgedrückt: Bei Moskitos, die mit Antibiotika in Kontakt kamen, lag die Zahl der Malaria-Erkrankungen um 21 Prozent höher als gewöhnlich. Zudem verbreiteten sich die betroffenen Moskitos deutlich schneller als ihre Artgenossen. Auf diese Weise kommt es ebenfalls zu einer schnelleren Ausbreitung des Malaria-Erregers.

Jährlich mehr als eine Millionen Tote durch Malaria

Malaria wird durch einen Parasiten ausgelöst und wird durch die Stiche bestimmter Mücken und Moskitos übertragen. Für gewöhnlich tritt die Krankheit hauptsächlich in den Tropen und Subtropen auf, durch die zunehmende Erderwärmung und die stärkere Vernetzung der Welt, treten aber vermehrt auch außerhalb der klassischen Malariagebiete Erkrankungen auf. Alleine für das Jahr 2010 errechneten Forscher der „University of Washington“ dabei rund 1,2 Millionen Todesfälle weltweit durch Malaria.


Ganz auf Antibiotika kann die Medizin natürlich nicht verzichten. Die präsentierten Forschungsergebnisse sind aber eine weitere Mahnung, den Einsatz der Medikamente nicht zu übertreiben.

Quelle: Digital Journal

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