Derzeit grassiert in Deutschland der große E-Auto-Hype, die Wasserstofftechnologie gerät dabei etwas unter die Räder. Dabei können Speditionen mit „E-Lastwagen“ kaum etwas anfangen, denn die Fahrzeuge sind viel zu schwer und fahren zu weite Strecken, als dass sich ein elektrischer Antrieb in diesem Bereich lohnen würde. Wie sieht die Lösung aus, nicht nur für zukünftige, sondern auch für bestehende Flotten, die zu schade zum Verschrotten sind?


Symbolbild

Wasserstoffmotoren ab 2030 ähnlich effektiv wie Diesel

Lassen sich bestehende Diesel-Fahrzeuge womöglich jetzt schon zu Wasserstoff-Verbrennern umrüsten? Lukas Walter, Senior Vice President für den Bereich „Engineering Powertrain“, meint definitiv ja. Er erklärte gegenüber der FAZ, dass sein Unternehmen nicht nur auf die Brennstoffzelle für Lastwagen setzt, sondern auch auf den Wasserstoffmotor: „Wasserstoff-Verbrennungsmotoren werden im Jahr 2030 die gleichen Lebenszykluskosten aufweisen wie heutige Dieselmotoren.“

Etwa 80 Prozent des Antriebs bleiben unangetastet

Der Umbau sei sogar relativ unkompliziert, der Hubraum müsse von 15,2 Liter auf 16,8 Liter erweitert werden, um einen Ausgleich der Leistungsdichte zu erreichen. Außerdem müssen alle Komponenten ersetzt werden, die der Gemischbildung dienen und obendrein die Zündanlage. Etwa 80 Prozent des Antriebssystems bleiben unangetastet. Noch im Jahr 2021 sollen die ersten LKW der TGX-Baureihe mit Wasserstoff laufen und entsprechend ausgetestet werden.


Bosch stimmt in die MAN-Zukunftsmusik mit ein

MAN-Zulieferer Bosch stimmt in diesen Zukunftsmusik mit ein. Andreas Kufferath vertritt den Konzern, er erklärte gegenüber der FAZ, dass Bosch derzeit an insgesamt 79 internationalen Wasserstoffprojekten arbeitet. Der Hubkolbenmotor soll mit der Wasserstoffverbrennung verschmelzen und so die Antriebsart der Zukunft bilden. Die Motor-Rohemissionen vor der Abgasreinigung lägen jetzt schon unter den derzeitigen Grenzwerten, für saubere Luft wäre damit also gesorgt. Mit einem einfachen Katalysator ließe sich der Stickoxidausstoß sogar noch auf schmale 9 mg je Kilometer senken.Wir würden also gleich mehrere Probleme auf einmal los.

Quelle: efahrer.chip.de

1 Kommentar

  1. Olaf Barheine

    18. Juli 2021 at 16:48

    Meiner Meinung ist das eine Sackgasse, wenn drei Viertel der Energie im wahrsten Sinne des Wortes im Auspuff verpuffen. Die leichte, hocheffiziente Brennstoffzelle halte ich bei LKW für den Antrieb der Zukunft. Ein Verbrennungsmotor bleibt nun einmal ein Verbrennungsmotor – egal, was ich in den Zylindern verfeuere. Andere LKW-Hersteller sehen das offenbar genauso.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.