Wenn ein Startup gleich nach der Gründung sehr viel Aufmerksamkeit erhält, ist dies nicht zwingend eine gute Sache. Dies gilt insbesondere, wenn noch gar kein fertiges Produkt existiert. Ein Beispiel dafür ist das „Mars One“-Projekt, das vor einigen Jahren in aller Munde war. Die Idee der Initiatoren klang schon damals verrückt: Sie wollten Menschen dauerhaft auf den Mars bringen, ohne dass eine Rückkehr zur Erde möglich sein würde. Zur Finanzierung der Kolonie war zudem geplant, die Teilnehmer zu filmen und das Ganze auf der Erde als besondere Reality-TV-Show zu vermarkten. Der Zeitplan des Projekts war extrem ambitioniert: 2020 sollten Roboter auf dem Mars landen und die Vorbereitungen treffen, damit fünf Jahre später die ersten Bewohner eintreffen können. Die Pläne wurden von Experten eher kritisch gesehen An Freiwilligen für das Langzeit-Experiment fehlte es nicht. Insgesamt gingen bei den Organisatoren mehr als 200.000 Bewerbungen ein. Von Beginn an war das Projekt aber mit einigen Fragezeichen versehen. So baute Mars One selbst keine Kompetenz in Sachen Weltraumflüge auf. Stattdessen sollten sämtliche Dienstleistungen – vom Transport zum Mars bis zum Aufbau des dortigen Lebensraums – schlicht bei anderen Firmen eingekauft werden. Bis heute ist die technologische Entwicklung dafür aber schlicht noch nicht weit genug. Schlimmer noch: Bereits im Jahr 2014 schauten sich Experten des MIT die Pläne der „Mars One“-Macher einmal genauer an und kamen zu einem vernichtenden Fazit. Demnach würden die Bewohner maximal rund zehn Wochen überleben. Dieser Befund weckte weitere Zweifel an der Umsetzbarkeit der Mission – auch wenn die Zahl der Bewerber dadurch erstaunlicherweise nicht signifikant zurückging. Ein Gericht beschloss die Auflösung der Firma Das Ende des Projekts vollzog sich dann schleichend und in ungewohnter Stille. Im Juli vergangenen Jahres wurde noch einmal der Einstieg eines neuen Investors vermeldet. Seitdem gab es keine weiteren Neuigkeiten. Dies wäre wohl auch so geblieben, wenn nicht ein Reddit-User sich die Webseite des Kanton Basel-Stadt ganz genau angeschaut hätte. Dort wurde nämlich vermeldet, dass der kommerzielle Teil des „“Mars One“-Projekts von einem Gericht für bankrott erklärt und folgerichtig aufgelöst wurde. Unklar ist allerdings noch, was nun mit der dazugehörigen Stiftung passiert. Diese finanzierte sich bisher vor allem über Lizenzgebühren des kommerziellen Projekts. Menschen könnten den Mars in naher Zukunft allerdings auch ohne das „Mars One“-Projekt besiedeln. Denn unter anderem Multi-Unternehmer Elon Musk hat bereits entsprechende Pläne verkündet – allerdings ohne dazu gehörige Reality-TV-Show. Via: New Atlas Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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