Beitrag vorlesen lassen Seit 2012 erstellt die Unternehmensberatung McKinsey einen halbjährlichen Bericht zum Fortschreiten der Energiewende in Deutschland. Dieser nennt sich »Energiewende-Index«, kurz EWI. Die neuste Studie warnt davor, dass die Versorgungssicherheit allmählich schwindet. Und auch die Klima- und Umweltziele liegen ferner denn je. By Michael Kauffmann (Own work) [CC BY 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons In den west- und süddeutschen Industrieregionen wird es eng Im Jahr 2018 lagen Deutschlands CO2-Emissionen bei 866 Millionen Tonnen, 2020 sollen sie auf 750 Millionen Tonnen gesenkt werden. Doch das ist wohl nicht zu schaffen, eher wird es aller Voraussicht nach erst acht Jahre später so weit sein – zumindest, wenn es so weitergeht wie zuvor. Die Ziele für 2030 müssen wir dann entsprechend auf 2046 verschieben und nebenher vergrößert sich die Gefahr für Blackouts. Wenn der Atomausstieg Ende des Jahres 2022 komplett vollzogen ist und auch die Kohle unser Energie-Portfolio verlässt, könnte es vor allem in den west- und süddeutschen Industrieregionen teilweise eng werden. Dort gehen besonders viele Kraftwerke vom Netz, und die erneuerbaren Energien hinken deutlich sichtbar hinterher. Empfehlung: Ausbau der Stromnetze und der Windenergie Schon in diesem Jahr hat Deutschland zum ersten Mal seit fünf Jahren mehr Strom importiert als exportiert, um Mängel auszugleichen. Doch auch Nachbarländer wie Belgien und die Niederlande werden ihre aktuellen Kern- und Kohlekraftwerke nicht mehr langen halten, dann könnte der Versorgungsengpass sich auf die gesamte EU ausweiten. In der Mitte der 20er Jahre, so McKinsey, spitzt sich die Lage vermutlich zu, falls kein grundsätzlich neuer Kurs eingeschlagen wird. Die Experten nennen aber auch Gegenmittel: Sie empfehlen den weiteren Ausbau der Windenergie und der Stromnetze. Der bis 2020 geplante Netzausbau werde aber erst volle 17 Jahre später fertig, wenn sich die Geschwindigkeit nicht erhöht. Alles in allem erfüllt Deutschland seine Energiepläne bei Weitem nicht, und zwar auf alle untersuchten Feldern. Und noch ein Problem schneidet McKinsey an, das die Menschen aktuell an ihrem Geldsäckel spüren: Der Preis für deutschen Haushaltsstrom liegt derzeit ungefähr 45 Prozent über dem Durchschnitt in Europa. Er besteht zu 54 Prozent allein aus Umlagen, auch hier hat unser Land eine unrühmliche Top-Position inne. Kurz und prägnant: Die Energiewende gestaltet sich hierzulande bislang teuer, ineffektiv und unsicher. Vor allem Investitionen in die Versorgungssicherheit tun dringend not. Quelle: businessinsider.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter