Über unseren Köpfen findet derzeit ein besonderer Testlauf statt. In der Erdumlaufbahn kreist eine Weltraumfabrik, die Medikamente herstellt. Aufgrund der Bedingungen, unter denen die Medikamente hergestellt werden, könnten diese auch eine besondere Wirkkraft enthalten. Die Weltraumfabrik wurde von einer Falcon-9-Rakete ins All gebracht. Foto: Falcon 9 Launch 2, Stuart Rankin, Flickr, CC BY-SA 2.0 Wirkstoffproduktion im All Verantwortlich für die Weltraumfabrik ist das kalifornische Startup Varda Space Industries. Es handelt sich um einen Satelliten der W-Serie 1, der quasi der Prototyp für geplante größere Weltraumfabriken ist. Das Unternehmen will neben Medikamenten auch andere Produkte im All herstellen, die von der Produktion unter Mikrogravitations-Bedingungen profitieren könnten. Hinter dem Konzept steht der Gedanke, dass Moleküle und Atome sich in der Schwerelosigkeit anders verhalten als auf der Erde. Bestimmte Medikamente kristallisieren deshalb leichter und können auch leichter hergestellt und synthetisiert werden. Dies trifft zum Beispiel auf Pembrolizumab zu, einen Wirkstoff, der in vielen Krebsmedikamenten enthalten ist und etwa zur Therapie von Schwarzem Hautkrebs oder dem Hodgkin-Lymphom verwendet wird. Auch auf der Internationalen Raumstation ISS arbeiten Astronauten an der Herstellung von Pembrolizumab. Weitere Fabriken geplant Die Weltraumfabrik wurde von einer Falcon-9-Rakete des Unternehmens SpaceX in den Orbit gebracht,. Neben Krebsmedikamenten soll dort auch die Herstellung anderer Wirkstoffe erprobt werden, etwa gegen AIDS. Derzeit erproben die Wissenschaftler:innen die Herstellung von Ritovanir, einem Medikament zur Therapie von HIV-Infektionen. Sein Unternehmen habe einzigartige Möglichkeiten zur Manipulation chemischer Systeme geschaffen, so Will Bruey, CEO von Varda Space Industries. „Und die teuersten chemischen Systeme auf der Erde sind Medikamente. Wir wussten, dass deren Herstellung im Weltraum die Killer-App der Mikrogravitation ist„, so Bruey weiter. Der Satellit soll insgesamt einen Monat im All verbringen und dann auf dem Test- und Trainingsgelände des US-Verteidigungsministeriums in Utah landen. Von diesem Gelände aus sollen auch weitere Weltraumfabriken starten. Unter anderem ist auch die Herstellung von Glasfaserkabeln im All geplant. via BGR Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden