Der Seneca Valley Virus (SVV) könnte ein mächtiger Verbündeter im Kampf gegen den Krebs sein. Er greift ausschließlich erkrankte Zellen an. Gesunde lässt er in Ruhe. Doch der menschliche Körper dankt es dem Virus nicht. Die Immunabwehr entwickelt im Handumdrehen Gegner, die den hilfreichen Virus zerstören.


Foto: Non-small Cell Carcinoma of the Lung, FNA, Ed Uthman, Flickr, CC BY-SA 2.0

Der Virus ist vielleicht doch noch einsetzbar

Jetzt könnte es einen Weg geben, den Virus doch noch zu nutzen. Forscher an der University of Ontago in Neuseeland und dem Okinawa Institute of Science and Technology in Japan ist es jetzt gelungen, die Struktur des Virus` mit einem höchstauflösendem Elektronenmikroskop zu entschlüsseln. Es ging dem Team um Mihnea Bostina aus Neuseeland darum, herauszufinden, wie der Virus an den Krebszellen andockt. Angelockt wird er von einem Rezeptor namens ANTXR1, den ausschließlich Krebszellen ausbilden. Daran macht sich der Virus fest, dringt in die Zelle ein und zerstört sie. Ähnlich gebaute Rezeptoren von gesunden Zellen beachtet der Virus nicht. 60 Prozent aller Krebsarten, die Menschen befallen bilden den Rezeptor aus, auf den der Seneca Valley Virus buchstäblich fliegt.

Ein Teil des Virus muss manipuliert werden

Dass SVV gegen Krebs hilft haben klinische Studien schon gezeigt. Doch bisher ist es nicfür das Andocken an ht gelungen, ihn vor der Immunabwehr zu schützen, die ihm den Garaus macht. „Wir wissen jetzt, welcher Teil des Virus` für das Andocken an ANTXR1 wichtig ist und welcher nicht“, sagt Bostina. „Wenn wir dem Virus die Chance geben wollen, beim Eindringen in die Krebszellen effizienter vorzugehen, müssen wird den Teil des Mikroorganismus, der für das Andocken wichtig ist, intakt lassen.“ Der Rest müsse so modifiziert werden, dass er für die menschliche Immunabwehr gewissermaßen unsichtbar werde.


Bostinas Doktorand Nadishka Jayawardena sagt, er sei schon immer davon überzeugt gewesen, dass sich natürlich vorkommende Mikroorganismen zum Wohle der Menschheit nutzen lassen. Es lohne sich, an einem Virus zu arbeiten, von dem man weiß, dass er eines Tages zum Wohle der Menschheit eingesetzt werden kann.

via University of Otago

2 Kommentare

  1. Tobias

    7. November 2018 at 09:14

    Das kann auch ins Auge gehen. Virus anpassen und ehe man sich versieht mutiert der noch und es werden gesunde Zellen befallen und die halbe oder ganze Menschheit stirbt aus.

  2. Tobias

    7. November 2018 at 12:18

    Ob es nicht sinnvoller wäre bei Krebspatienten das Immunsystem vorübergehend zu überlisten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.