Burger, Pizza, Pommes: Was vielen uns gut schmeckt, ist leider nicht besonders gesund. Eine zu kalorienreiche Ernährung führt zu Übergewicht, was wiederum einen ganzen Rattenschwanz von gesundheitlichen Problemen nach sich ziehen kann – von Bluthochdruck bis hin zu einem deutlich erhöhten Risiko für Herzinfarkte. Unter anderem gibt es auch einen Zusammenhang zwischen Adipositas und Depressionen. Eine Studie von Wissenschaftlern der University of Glasgow zeigt nun, wie dieser Zusammenhang kausal erklärt werden kann.


Fett führt direkt zu Depressionen

Bisher war die Vermutung, dass der Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Depressionen eher auf offensichtliche psychologische Gründe zurückzuführen ist. Aber in letzter Zeit gab es vermehrt Hinweise darauf, dass es durchaus auch biologische Gründe für den Zusammenhang gibt. So kam beispielsweise eine Studie aus dem Jahr 2018 zu dem Ergebnis, dass eine fettreiche Ernährung bei Mäusen zu depressivem Verhalten führt. Dabei stellte sich heraus, dass eine fettreiche Ernährungsweise möglicherweise zur vermehrten Bildung bestimmter Bakterien im Darm führt, die neurochemische Prozesse in Gang setzen, die zu Depressionen führen.


Die neue Studie aus Glasgow wendet sich von dem Mikrobiom im Darm ab und untersucht, welche neurologische Prozesse direkt durch eine fettreiche Ernährung in Gang gesetzt werden können. Dafür kam erneut ein Mäusemodel zum Einsatz.

Die Forscher fanden heraus, dass die Zeichen einer Depression durch die Störung eines bestimmten Signalwegs im Hypothalamus ausgelöst werden. Diese Störungen, so entdeckten die Forscher außerdem, können durch die Ansammlung bestimmter Fettsäuren im Hypothalamus ausgelöst werden. Dieses Ergebnis ist der erste deutliche und reproduzierbare Hinweis darauf, dass Fettsäuren sich in bestimmten Hirnarealen ansammeln und dort Verhaltensänderungen hervorrufen können.

This is the first time anyone has observed the direct effects a high-fat diet can have on the signaling areas of the brain related to depression. This research may begin to explain how and why obesity is linked with depression and how we can potentially better treat patients with these conditions„, so George Baillie, der Hauptautor der Studie.

Neue Medikamente für adipöse Patienten mit Depressionen?

Die Erkenntnis, dass adipöse Patienten mit Depressionen schlechter auf Antidepressiva reagieren als schlanke ist nicht neu. Die Studie der Forscher aus Glasgow könnte der Anstoß dafür sein, neue Antidepressiva zu entwickelt, die speziell an den jeweiligen neurologischen Mechanismen ansetzen. Das Ergebnis wären neue Medikamente, die direkt für die Behandlung fettleibiger Depressions-Patienten eingesetzt werden könnten.

We often use fatty food to comfort ourselves as it tastes really good, however in the long term, this is likely to affect one’s mood in a negative way. Of course, if you are feeling low, then to make yourself feel better you might treat yourself to more fatty foods, which then would consolidate negative feelings„, so Baillie.

Bisher konnte der Mechanismus allerdings nur bei Tieren gezeigt werden. Weitere Studien werden zeigen müssen, ob die Ergebnisse auch auf Menschen übertragen werden können.

via University of Glasgow

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