Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben Sensoren entwickelt, die verschluckt werden können und in der Lage sind die Vitalwerte beispielsweise zu erfassen. Die aufgezeichneten Daten werden dann per Wifi kabellos an entsprechende Empfänger übertragen. In Form einer Kapsel können die Sensoren geschluckt werden. Diese verweilen dann wenige Tage im Körper, bis die Kapsel samt Inhalt komplett verdaut wird.


Warum sollte ich Sensoren schlucken?

Sensoren, die verdaut werden können. Klingt spannend, aber warum sollte ich diese schlucken? Die Frage dürfte sich bestimmt der eine oder andere Leser gerade stellen, vor allem wenn das Bild mit dem schluckbaren Sensor erfasst wurde. Da hängen doch Kabel dran, ob das wirklich alles verdaut werden kann? Die Antwort ist ja. Der neu entwickelte medizinische Sensor verfügt zunächst über ein Mikrofon, mit dem Schallwellen des Herzrythmuses und auch der Lunge erfasst werden können. Der Sensor ist zudem in der Lage störende Hintergrundgeräusche aus dem Verdauungstrack herauszufiltern um ziemlich genaue Ergebnisse liefern zu können. Die gesammelten Daten können parallel über eine Distanz von bis zu drei Metern an ein Empfänger-Gerät übertragen werden. Das Ganze geschieht per Wifi.


Breitgefächertes Einsatzspektrum der neuartigen Sensoren

Das im Sensor integrierte Mikrofon zeichnet also den Herzschlag und auch die Atemfrequenz aus dem Inneren heraus auf. Patienten bei denen beispielsweise eine Lungenemphysemen-Diagnose durchgeführt werden muss, dürften von den neuen Sensoren durchaus profitieren. Aktuell müssen diese eine Woche lang ein Abhörgerät tragen, das ziemlich unangenehm zu handhaben ist. Die neuen medizinischen Sensoren könnten die Messungen alsbald übernehmen, der Patient spürt dabei nichts und muss auch kein nerviges Gerät mehr mit sich rumschleppen. Das wiederum dürfte zu genaueren Messungen führen. Über einen Zeitraum von einer Woche müssten dann zwei oder drei Kapseln geschluckt werden. In Zukunft könnten die neuen medizinischen Sensoren also zur Diagnose von Herzdefekten und Atemproblemen eingesetzt werden. Die Entwickler nennen jedoch noch weitere Einsatzfelder.

Medizin gezielter im Körper verteilen

So könnten die neuen Sensoren auch Vitalfunktionen von Soldaten überwachen und vor Müdigkeit und Dehydrierung warnen. Auch Traumapatienten könnten besser behandelt werden. Zudem nennen die Forscher noch ein weiteres sehr interessantes Einsatzspektrum. Möglich wäre, dass die neuen Kapseln in der Zukunft auch dafür genutzt werden können um Medikamente gezielter im Körper verteilen zu können. So besteht die Hoffnung, dass in geraumer Zeit Krankheitserreger und Moleküle identifiziert werden können, die in der Folge dann direkt an Ort und Stelle mit Antibiotika behandelt werden. Die Sensoren bilden die Grundlage für derartige Systeme der Zukunft. Beeindruckend!

Verdaubare Sensoren im Video

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Quelle: MIT

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