Mehrere kleinere Studien legten in der Vergangenheit die Vermutung nahe, dass es eine Verbindung zwischen Vorhofflimmern und Altersdemenz gibt. Diese Vermutung konnte nun in einer der größten je durchgeführten Studien in Südkorea bestätigt werden. Foto: MRT Scans, Gerwin Sturm, Flickr, CC BY-SA 2.0 Größte je durchgeführte Kohortenstudie In der Studie wurden 262.611 Probanden über einen Zeitraum von sechs Jahren verfolgt. Alle Probanden waren älter als 60 und hatten zu Beginn der Studie weder Vorhofflimmern noch Demenz. Im Laufe der Studie entwickelten etwa 10.000 der Teilnehmer ein Vorhofflimmern. Von diesen 10.000 erkrankten in Folge 24,4 Prozent an Demenz. Von den über 260.000 verbleibenden Probanden ohne Vorhofflimmern trat die Demenz lediglich bei 14,4 Prozent auf. „ We found that the people who developed atrial fibrillation had a 50% increased risk of developing dementia compared to those who did not develop the condition; this increased risk remained even after we removed those who suffered a stroke from our calculations. This means that, among the general population, an extra 1.4 people per 100 of the population would develop dementia if they were diagnosed with atrial fibrillation. The risk occurred in people aged younger and older than 70 years„, erklärt Teamleiter Boyoung Joung vom Yonsei University College of Medicine. Vorhofflimmern wahrscheinlich nicht direkt für Demenz verantwortlich Das Auftreten von Vorhofflimmern scheint die Gefahr, an vaskulärer Demenz zu erkranken, zu verdoppeln. Das Demenzrisiko steigt um 30 Prozent. Probanden, die ihr Vorhofflimmern medikamentös behandelten, schienen weniger gefährdet zu sein als solche mit unbehandeltem Vorhofflimmern. Diese Ergebnisse bestätigen die Erkenntnisse aus früheren Studien. Jedoch ist es noch nicht abschließend geklärt, welche Mechanismen diesen Zusammenhängen zugrunde liegen. Die Forscher betonten allerdings, dass es keine Beweise dafür gäbe, dass Vorhofflimmern direkt Demenz verursacht. Tatsächlich entwickelt sich Demenz eher langsam über Jahre hinweg, sodass vermutet werden kann, dass das Vorhofflimmern lediglich einen verstärkenden Effekt hat. Dennoch sind die Ergebnisse der Studie Anlass genug, Ärzte dazu anzuhalten, Vorhofflimmern aggressiv mit antikoagulierenden Medikamenten zu behandeln, um so dem Auftreten von Demenz vorzubeugen. Die Forscher empfehlen außerdem, weitere Untersuchungen auf den Weg zu bringen. Speziell wäre es interessant, welche Behandlungen für Vorhofflimmern das Demenzrisiko am effizientesten senken. via European Society of Cardiology Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter