Der menschliche Herzschlag wird durch elektrische Signale reguliert. Wenn diese Signale aus dem Tritt geraten, kann das in zu schnellem, zu langsamen oder irregulären Herzschlag führen. Wenn solche Rhythmusstörungen unbehandelt bleiben, dann können sie zu einer ganzen Reihe von Komplikationen führen und sogar potenziell tödlich sein. Behandelt werden solche Rhythmusstörungen häufig mit implantierten Herzschrittmachern, insbesondere dann, wenn sie langfristig auftreten. Forscher:innen der Lund University haben einen injizierbaren, vorläufigen Herzschrittmacher entwickelt, der in Notfällen eingesetzt werden kann. Dieser funktioniert über einen Zeitraum von fünf Tagen und löst sich dann im Körper auf. Foto: Untitled, Charlotte Astrid, Flickr, CC BY-SA 2.0 Herzschrittmacher direkt in den Körper injizieren Solche Herzschrittmacher könnten in Zukunft ein Bestandteil von Erste-Hilfe-Sets werden. Es handelt sich um eine Spritze mit einer ultradünnen Nadel, die nicht dicker ist als ein menschliches Haar. Gefüllt ist sie mit einer Lösung, die Nanopartikel enthält. Wenn diese in Kontakt mit Gewebe kommen, wird ein elektrisch leitfähiges Polymer-Hydrogel gebildet. Der Gedanke ist, dass diese Lösung bei Bedarf in die Brust eines Menschen mit Arrhythmie injiziert werden kann, um dann eine Art Elektrode um das Herz zu bilden. Die winzige Einstichstelle fungiert dann als Kontaktpunkt für ein externes Gerät wie etwa ein Mobiltelefon. So können EKG-Messungen durchgeführt sowie das Herz mit kleinen Mengen Elektrizität stimuliert werden, um den Herzschlag zu regulieren. Funktion für fünf Tage Laut den Forscher:innen sollte das Nanopartikel-Gel in der Lage sein, die Arrhythmie für bis zu fünf Tage zu korrigieren, was genug Zeit wäre, um den Patienten oder die Patientin in ein Krankenhaus für die weitergehende Behandlung zu verbringen. Anschließend löst das Gel sich auf und wird vom Körper ausgeschieden, sodass es nicht chirurgisch entfernt werden muss. Bild: Lund University/biorender.com Der injizierbare Herzschrittmacher wurde bereits an Fischen und Hühnerembryos getestet. In diesen Tests arbeitete er wie vorgesehen. Das Gel erreichte eine Konsistenz, die es gut am Herz anhaften lies, ohne den Herzschlag negativ zu beeinflussen. Es kam zu keinerlei Vergiftungserscheinungen oder anderweitigen negativen Reaktionen. Als nächstes soll das Gel an größeren Tieren wie etwa Schweinen getestet werden, da diese dem Menschen ähnlicher sind. Zudem wollen die Forscher:innen eine mobile App entwickeln, die den Herzschrittmacher kontrolliert. via Lund University Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter