Allein in den USA sind mehrere hunderttausend Menschen abhängig von Crystal Meth. Aber auch in Europa – vor allem in Osteuropa – greift die Droge um sich. Die Folgen dieser Sucht sind teilweise katastrophal – um so wichtiger ist es, eine medizinische Lösung für das Problem zu finden. Forscher der University of Arkansas for Medical Sciences haben eine Methode entwickelt, um Suchtverhalten mit Gentherapie zu behandeln. Antikörper gegen Crystal Meth Die Forscher nutzen für ihre Methode ein Gen, das eine Art „Meth-Antikörper“ in einen speziell entwickelten Virus codiert. Dieser Virus kann dann in einen Patienten injiziert werden und bringt den Körper dazu, Antikörper gegen die Droge zu produzieren. Methamphetamin-Moleküle im Blutkreislauf der entsprechend behandelten Patienten werden dann von den Antikörpern abgefangen, bevor sie das Gehirn erreichen und dort die mit Crystal Meth assoziierten Reaktionen auslösen. Als Folge hat der Drogenkonsum für die Abhängigen nicht mehr die gleichen Effekte. Hoffnung für Meth-Süchtige Die Forscher hoffen, aus ihren Ergebnissen eine Behandlungsmethode zu entwickeln, die zusammen mit Verhaltenstherapie zur Behandlung von Crystal-Meth-Süchtigen verwendet werden kann. In Tierversuchen mit Mäusen hielt die Behandlung etwa 8 Monate lang vor. Die neue Behandlungsmethode wird nicht das universelle Heilmittel für Crystal-Meth-Abhängigkeit sein, sondern eher ein Werkzeug, mit dem Patienten geholfen werden kann, die ihren Lebensstil nachhaltig verändern wollen. Mit ihr könnte die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls minimiert werden. Bevor die Methode jedoch an Menschen getestet wird, hat das Team aus Arkansas noch einiges an Arbeit vor sich. Es geschah bereits häufiger, das derartige Behandlungsmethoden im Tierversuch vielversprechend waren und dann in klinischen Studien enttäuschten. Sollte sich die Methode als erfolgreich rausstellen, wäre dies ein weiterer Anwendungsfall, in dem eine genbasierte Therapie einen Durchbruch bringt. via MIT Technology Review Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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