Eine Welt ohne Plastik ist heute kaum noch vorstellbar. Alleine im Jahr 2015 wird der jährliche Plastikverbrauch weltweit bei rund 297 Millionen Tonnen liegen. Bisher werden davon aber nur etwa zehn Prozent recycelt. Der Rest schwimmt in den Ozeanen, lagert auf riesigen Müllkippen oder verschandelt irgendwo die Landschaft. Dies ist besonders problematisch, weil Plastik eine extrem lange Lebensdauer hat und nicht einfach von selbst verschwindet. Forschern der Stanford University ist in Zusammenarbeit mit Kollegen der Beihang University in China nun aber ein Durchbruch gelungen. Die Larven von Mehlkäfern können Plastik essen, verdauen und so kompostierbar machen. von Pengo (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) oder CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia CommonsPlastimüll am Strand des indischen Ozeans. By Hajj0 ms (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons Die Larven blieben gesundheitlich unbeeinträchtigt Bereits vor einiger Zeit wurde entdeckt, dass die Larven der Wachsmotte Polyethylen verdauen können. Darauf aufbauend suchten die Forscher nun nach einer ähnlichen Möglichkeit des biologischen Abbaus für Polystyrol. Dieser Kunststoff kommt beispielsweise bei Joghurtbechern und Fast-Food-Verpackungen zum Einsatz und galt bisher als besonders problematisch, was die langfristigen Umweltauswirkungen betrifft. Tatsächlich ist es den Forschern nun aber gelungen, täglich zwischen 34 und 39 Milligramm Polystyrol an die Larven des Mehlkäfers zu verfüttern. Diese wandelten den Stoff dann in Karbondioxid, Biomasse und kompostierbare Ausscheidungen um. Auswirkungen auf die Gesundheit der Tiere hatte dies nicht: Die mit Plastik gefütterten Tiere waren anschließend genauso gesund wie die der Kontrollgruppe. Forschung bietet neue Möglichkeiten im Kampf gegen den Plastikmüll Die Forscher wollen nun den Verdauungsprozess der Mehlkäferlarven genauer unter die Lupe nehmen und schauen, welche Enzyme für den Abbau des Plastiks verantwortlich sind. Im Idealfall gelingt es dann, diesen Prozess künstlich nachzuahmen und Plastik in großem Stil kompostierbar zu machen. „Unsere Ergebnisse öffnen eine neue Tür zur Lösung der globalen Plastikverschmutzung“, ist sich Wei-Min Wu von der Stanford University jedenfalls sicher. Er und sein Team wollen nun zusätzlich untersuchen, ob andere Insekten eventuell über ähnliche Fähigkeiten zur Kompostierung von Plastik verfügen. Via: DigitalJournal Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden