In China wird das Wasser knapp. Und zwar so sehr, dass die chinesische Regierung momentan an Plänen für. ein System arbeitet, mit dem das Wetter aktiv beeinflusst werden soll. Die China Aerospace Science and Technology Corporation (CASC) testet momentan Technologie, mit dem der Regenfall auf dem Tibetischen Plateau pro Jahr um 10 Milliarden Kubikmeter erhöht werden kann. Folgt Trendsderzukunft auf Youtube und Instagram Regen dank Silberiodid Um das zu erreichen, will CASC im Hochland von Tibet Tausende Kammern bauen, die durch Verbrennung Silberiodid herstellen sollen. Die Kammern sollen so positioniert sein, dass der Wind die Silberiodid-Partikel ohne weiteres Zutun in die Wolken trägt und so Regenfälle provoziert. Die Auswirkungen des Systems sollen sich über eine Fläche erstrecken, die drei Mal so groß ist wie Spanien. Der Betrieb der Kammern soll durch Echtzeit-Daten von 30 Wetter-Satelliten koordiniert werden. Als Ergänzung zu den Kammern sollen Drohnen, Flugzeuge und sogar eine Art Artillerie eingesetzt werden, um die Effekte des Systems zu maximieren. „So far, more than 500 burners have been deployed on alpine slopes in Tibet, Xinjiang, and other areas for experimental use. The data we have collected show very promising results„, so ein Forscher gegenüber der South China Morning Post (SCMP). Ein gewagtes Experiment Die Idee ist zweifelsohne nicht neu, aber China ist das erste Land, das ein solches System in diesem Ausmaß einsetzt. Konstruiert wurden die Kammern von Luftfahrt-Ingenieuren unter Einsatz von neuester Technologie aus der Raumfahrt. Eine einzelne Kammer kann dabei einen Wolkenstreifen von 5 km Länge erzeugen. Die Verbrennung in den Kammern findet dabei ähnlich sauber wie in Raketen statt: Zurück bleibt nur Dampf und CO2. Der Kostenpunkt für das System beträgt etwa 8000 US-Dollar pro Kammer. Das Hochland von Tibet wird aufgrund der großen Gletscher und massiven unterirdischen Wasser-Reservoirs auch als Asiens Wasserturm bezeichnet und ist der Ursprung für viele große Flüsse in der Region, darunter der Yangtse, der Mekong, der Brahmaputra und der Ganges. Trotz der feuchten Luftströme über dem Hochland von Tibet ist die Region sehr trocken – im Schnitt fallen weniger als 10 cm Regen pro Jahr. Der US Geological Survey bezeichnet Gegenden, in denen jährlich weniger als 25 cm Regen fallen, als Wüste. „Modifying the weather in Tibet is a critical innovation to solve China’s water shortage problem. It will make an important contribution not only to China’s development and world prosperity, but also the well being of the entire human race„, so Lei Fanpei, der Präsident der staatlich betriebenen CASC. Es handelt sich bei dem System um das größte Cloud-Seeding-Experiment der Welt. Wissenschaftler sind jedoch skeptisch, was die Beeinflussbarkeit speziell größerer Wettersysteme durch die Menschheit angeht. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter