Den Wissenschaftlern am Teilchenforschungszentrum Cern ist ein neuer Meilenstein im Bereich der Antimaterie-Forschung gelungen. Zum ersten Mal in der Geschichte konnte ein knapp drei Meter langer Antimaterie-Strahl erzeugt werden.


Antimaterie-Strahl als tödliche Waffe in Science-Fiction-Filmen

Seit einigen Jahren schon konnten die Wissenschaftler recht große Erfolge bei den vorbereitenden Untersuchungen von Antimaterie verzeichnen. Mit dem aktuellen Meilenstein, könnte jedoch auch ein wesentlicher Durchbruch gelungen sein. Ein Strahl aus Antimaterie wurde in Science-Fiction-Filmen bereits oftmals als Waffe genutzt, die eine ziemlich hohe Zerstörungskraft hat. An Raumschiffen angebracht oder als Waffe zum Tragen, konnte der Strahl ziemlich viel Unheil bringen.


Abschwächung der Magnetfelder

Die Wissenschaftler am Cern verfolgen jedoch ganz andere Absichten mit dem neuen Antimaterie-Strahl. Schließlich soll der neue Strahl die Messergebnisse der genaueren Untersuchungen der Antimaterie optimieren. Aufgrund der starken magnetischen Felder, können die Ergebnisse verfälscht werden. Der Antimaterie-Strahl sorgt dafür, dass die Felder deutlich abgeschwächt werden. Der Strahl bestand aus 80 Antiwasserstoffatomen und war 2,7 Meter lang.

Mit weiteren Untersuchungen, wollen die Wissenschaftler dem Geheimnis der Antimaterie stets auf die Schliche kommen. Nach wie vor wirft dieses Phänomen große Rätsel auf. Die Wissenschaftler sind sich einig, dass bei der Entstehung des Universums ein Ungleichgewicht zwischen Materie und Antimaterie geherrscht hat. Schließlich entstand beim Urknall Antimaterie und Materie. Bei einem Gleichgewicht hätten sich beide jedoch wieder aufgehoben und wären zerstrahlt. Da unser bekanntes Universum jedoch aus Protonen, Neutronen und Elektronen, also bionischer Materie, besteht, schien ein Ungleichgewicht bestanden zu haben.

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Kommt es zwischen Antimaterie und bionischer Materie zu einem Kontakt, zerstrahlt die Antimaterie sofort. Die Wissenschaftler stehen also vor dem generellen Problem, die Materie bei den Experimenten mit Antimaterie außen vor zu lassen. Hierbei bedienen sich die Wissenschaftler an den magnetischen Eigenschaften von Antiwasserstoff, die denen von Wasserstoff gleichen. In starken Magnetfeldern wiederum kann der Antiwasserstoff lange genug festgehalten werden um diesen auf die Antimaterie-Teilchen zu untersuchen. Bisher verfälschten die starken Magnetfelder jedoch regelmäßig die Messergebnisse, so dass die Wissenschaftler gezwungen waren einen neuen Weg zu finden um Antimaterie unter besseren Bedingungen untersuchen zu können.

Zuletzt gelang es den Wissenschaftlern in Cern das magnetische Moment von Antiwasserstoff zu messen und Antiwasserstoff mehrere Minuten lang festzuhalten. Der Antimaterie-Strahl stellt einen weiteren Durchbruch auf dem Gebiet der Antimaterie dar. Die Ergebnisse haben die Wissenschaftler im Fachmagazin „Nature Communications“ niedergeschrieben.

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