Unser Mikroplastik-Problem ist nicht sichtbar, aber ganz real – und gewaltig groß. Die winzigen Plastikpartikel sind inzwischen überall verteilt, im Wasser, in der Luft, im Boden und sogar in unserem Körper. In Tierkörpern und Pflanzen haben Forscher ebenfalls feinst verteilte Kunststoffrückstände gefunden. Es wird Zeit, etwas gegen die Verseuchung zu tun.


Mikroplastik sieht in der Vergrößerung hübsch aus – ist aber gefährlich

Mini-Roboter sind gerade einmal 2,8 Millimeter groß

Rund um den Erdball laufen viele verschiedene Anti-Mikroplastik-Projekte, eines davon stammt von chinesischen und tschechischen Wissenschaftlern, die gemeinsam Mini-Roboter entwickelt haben. Diese verfügen über einen Durchmesser von gerade einmal 2,8 Millimetern und schwärmen auf der Jagd nach Plastikabfällen im Wasser aus. Was genau all das Mikroplastik in unserer Umwelt anrichtet und welche Auswirkungen es auf die Gesundheit hat: Beides ist noch nicht geklärt. Gesund kann es ganz und gar nicht sein, zumal sich erwiesenermaßen gern auch mal Bakterien an die Mini-Partikel binden. Verschiedenste Erkrankungen sind als Resultat denkbar.

Die Vernetzung der kleinen Roboter erfolgt über geladene Polymere und Magnetismus. Die Bots bewegen sich innerhalb eines Magnetfeldes und fischen sowohl die Kunststoffe als auch zugehörige Mikroben über diesen Mechanismus aus dem Wasser. Ebenfalls per Magnetismus holen die Forscher ihre kleinen Helfershelfer auch wieder aus dem kühlen Nass. Dann sind die Roboter bereits mit allerlei Müll angereichert und müssen eine Ultraschallreinigung über sich ergehen lassen.


Im Zusammenspiel mit anderen Methoden durchaus nützlich

Die Forschergruppe hält ihre Erfinddung für einen »vielversprechenden Ansatz«. In entsprechender Heeresstärke könnten die Mini-Roboter tatsächlich etwas bewirken, vorzugsweise im Zusammenspiel mit anderen Reinigungsmethoden, über die Trends der Zukunft bereits berichtet hat. Beispielsweise möchte ein Start-up die Plastikpartikel direkt von Autoreifen absaugen, es gibt Mikroplastik-Fänger für Waschmaschinen und lasergebohrte Filter. Ob wir die Welt aber jemals wieder vollkommen mikroplastikfrei bekommen, bleibt fraglich. Dafür sind wir wahrscheinlich längst zu weit gegangen.

Quelle: mdr.de

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