Bisher wird innerhalb von Städten so gut wie kein Windstrom erzeugt. Dies hat zwei Gründe: Zum einen sind die klassischen Windräder schlicht zu groß. Zum anderen sorgen die Gebäude dafür, dass es zu starken Luftwirbeln kommt. Weil der Wind dadurch immer aus einer anderen Richtung kommen kann, ist er für eine einfache Turbine nur schlecht nutzbar. Zwei clevere Studenten an der University of Lancaster haben nun aber eine Lösung für diese Problematik entwickelt. Sie präsentierten eine kugelförmige Windkraftanlage, die beispielsweise bei Hochhäusern auf den Balkonen aufgehängt werden kann. Der Clou: Egal aus welcher Richtung der Wind kommt, die Turbine im Inneren dreht sich stets im Uhrzeigersinn und erzeugt Strom. Das Bernoulli-Prinzip sorgt für die gewünschte Drehung Möglich wird dies durch die Nutzung des Bernoulli-Prinzips. Dazu versahen Nicolas Orellana und Yaseen Noorani ihre Konstruktion mit verschiedenen Öffnungen, die sich nach Innen hin verkleinern. Trifft der Wind nun auf eine dieser Eintrittsstellen ergibt sich ein Druckunterschied: Ein Teil des Windes gelangt direkt durch die Konstruktion, während der andere Teil den längeren Weg über die Außenseite nehmen muss. Dies wiederum führt dazu, dass sich die Anlage zu drehen beginnt – und zwar immer in die gewünschte Richtung. Auf diese Weise können auch die chaotischen Winde rund um Hochhäuser für die Energiegewinnung nutzbar gemacht werden. Ganz neu ist die Idee allerdings nicht: Die NASA experimentiert bereits mit ähnlichen Ansätzen, um auf dem Mars Windstrom gewinnen zu können. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Der James-Dyson-Award bringt den Erfindern 30.000 Pfund Die beiden Studenten haben nun aber erstmals einen Prototypen präsentiert, der es Mietern in Hochhäusern ermöglicht, selber Strom zu produzieren. Die Erfindung wurde bisher zwar nur im Labor getestet und es liegen noch keine gesicherten Zahlen über die tatsächlich mögliche Stromproduktion vor. Dennoch ist das sogenannte O-Windrad nicht ohne Beachtung geblieben: Die beiden Studenten erhielten für ihre Entwicklung den mit 30.000 britischen Pfund dotierten James-Dyson-Award. Auch in Berlin wird inzwischen versucht, innerhalb der Stadt Windenergie zu gewinnen. Hier werden aber insbesondere die aufsteigenden Winde entlang von Häuserwänden genutzt. Die Windräder werden daher oben auf der Häuserkante platziert. Das O-Windrad hingegen soll überall installiert werden können. Via: New Atlas Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter