Die Bedienung einer Waschmaschine gehört zu den elementaren Dingen, die gelernt sein sollten, bevor man die erste eigene Wohnung bezieht. Zukünftig könnte dieses Wissen allerdings an Bedeutung verlieren. Denn Forscher der australischen RMIT University arbeiten an der Entwicklung von Textilien, die sich von selbst reinigen. Alles was man dann noch tun muss, ist die Klamotten für rund sechs Minuten in die Sonne zu legen. Währenddessen wird der Schmutz und Dreck entfernt und die Kleidung kann anschließend wieder angezogen werden. Möglich machen dies speziell entwickelte Nanostrukturen. Diese werden in die Textilien integriert und nutzen die Energie der Sonne, um organische Strukturen abzubauen.


Erstmals gelang eine dauerhafte Verbindung von Nanostrukturen und Textilien

Dass gewisse Nanostrukturen dabei in der Lage sind, Schmutz und Dreck zu entfernen, ist bereits seit längerem bekannt. Bisher allerdings lag die Problematik darin, die Nanostrukturen dauerhaft mit der Kleidung zu verbinden. Einer Forschergruppe rund um Dr. Rajesh Ramanathan ist es nun aber gelungen, ein entsprechendes Verfahren zu entwickeln. Dabei wird die Kleidung zunächst für wenige Sekunden in einen chemischen Cocktail getunkt. Nach rund einer halben Stunde haben sich dann die gewünschten Nanostrukturen etabliert und die Kleidung mit Selbstreinigungsfunktion ist fertig. Erste Test erwiesen sich dabei als durchaus erfolgreich. So konnten sogar Ketchup- und Rotweinflecken ohne Waschmaschine und Waschmittel entfernt werden.


Selbstreinigende Textilien könnten Strom, Wasser und Waschmittel sparen

Die beteiligten Forscher warnen allerdings davor, bereits jetzt die Waschmaschine aus dem Haus zu schmeißen: „Es liegt noch einiges an Arbeit vor uns, bevor wir die Waschmaschinen endgültig entbehren können. Aber der jetzt gelungene Fortschritt legt ein starkes Fundament für die zukünftige Entwicklung von selbstreinigenden Textilien“, so Dr. Ramanathan. Die Entwicklung könnte dabei nicht nur helfen, den Waschvorgang zu beschleunigen und zu vereinfachen, sondern auch der Umwelt nutzen. Denn logischerweise würden bei dieser Art der Reinigung deutlich weniger Wasser, Strom und Waschmittel verbraucht. Ob die Kleidung selbst dadurch allerdings teurer wird, ist bisher noch nicht abzusehen.

Via: Digitaljournal

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