Private Kleinanlagen, die fleißig Strom produzieren, mussten bisher erst aufwändig von einem Elektriker ans hauseigene Energienetz angeschlossen werden. Mit einer smarten Erfindung aus Berlin hat dies ein Ende. Die Firmengründer geben sich optimistisch, dass sich ihre Technik über die ganze Welt verbreiten wird.


Sie möchten die private Energieversorgung revolutionieren

Marcus Vietzke erlebte eine herbe Enttäuschung: Er wollte auf seinem kleinen Stadtbalkon eine Solaranlage aufstellen und den daraus erzeugten Strom natürlich auch nutzen. Doch es gab keine Möglichkeit, das Gerät einfach eigenhändig anzuschließen, dafür musste erst der Elektriker kommen. Ungefähr 600 Euro kostet es, einen professionellen Zugang zum Stromnetz zu legen – wer diesen Schritt einfach auslässt, der geht ein brandgefährliches Risiko ein. Das muss aber zum Glück nicht so bleiben! Der findige Berliner tat sich mit seinem Kumpel Stephan Luckow zusammen, die beiden fanden eine Lösung für sein Problem. Sie gründeten gemeinsam das Start-up Ready2plugin und haben nun vor, die private Energieeinspeisung zu revolutionieren.


In 5 Jahren soll die Software auf der Welt verbreitet sein

Das junge Unternehmen vertreibt eine Software, die sich in die verschiedensten Energieanlagen integrieren lässt. Sie macht einen gefahrlosen Anschluss über die Steckdose möglich, der Elektriker kann zu Hause bleiben. Das Programm ist beispielsweise für kleine Solaranlagen, Kleinwindräder und Blockkraftwerke nutzbar, die nicht mehr als 1.800 Watt Leistung bringen. Auch Fitnessgeräte könnten damit als Instant-Stromversorger dienen. Aktuell verkauft Ready2plugin eigene Solaranlagen, die mit ihrer Technik ausgerüstet wurden, an Großhändler. Die Geräte befinden sich also bereits auf dem Markt! Demnächst möchten die beiden Erfinder und ihre Mitarbeiter von den Lizenzeinnahmen der Software leben, erste Verhandlungen mit den Wirtschaftsministerien der Länder Jordanien und Chile führen sie bereits, so ihre Aussage. Viele andere Länder in Afrika, Europa und Amerika sollen bald schon folgen, sodass in fünf Jahren überall auf der Welt Plugin-Geräte mit Software aus Berlin laufen.

Die Ungerechtigkeit, dass bislang hauptsächlich Haus- und Grundbesitzer von der Energiewende profitieren konnten, wird sich also wahrscheinlich demnächst legen. Dann kann wirklich jeder partizipieren, der ein paar Euros für eine Balkonsolaranlage übrig hat oder eine Mini-Windkraftanlage erwirbt.

Quelle: gruender.wiwo.de, ready2plugin.com

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