Mehr als 20 Jahre ist es bereits her, dass die Bewohner der dänischen Insel Samsø sich für ihren Weg zur Autarkie entschieden. Dieselgeneratoren, Strom vom Festland? Das ist alles längst Geschichte. Mittlerweile ist das idyllische Eiland nicht nur autark, sondern es produziert mehr Energie, als es verbraucht.


Die Insel Samso gilt als Vorbild in Sachen CO2-Neutralität

In der Energie-Akademie warten Inspirationen für Besucher

Abordnungen aus der ganzen Welt kommen regelmäßig auf Samsø zu Besuch, um sich von dem dortigen Energiesystem inspirieren zu lassen. Die Bewohner der kleinen Ostsee-Insel sind gern bereit, den Journalisten, Politikern und Schülern Auskunft zu geben, zu diesem Zweck haben sie extra eine kleine Energie-Akademie inmitten eines Rapsfeldes errichtet. Von hier aus werden auch die Energieprojekte der Insel koordiniert. Kohle, Öl und Gas sind kein Thema mehr, alles dreht sich um nachhaltige Energieerzeugung und darum, wie sich verschiedene Konzepte miteinander kombinieren lassen.

Die Blockheizkraftwerke der Insel funktionieren mit Strom

Die üblichen regenerativen Energiequellen sind weit verbreitet: Sonnenkollektoren und Windparks gehören ebenso wie die malerischen Sandstrände fest zum Inselbild. An einer Solartankstelle können die E-Mobile der 3.500 Einwohner auftanken, ein Landwirt kaufte sich bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten Windräder im Wert von 12 Millionen Kronen. Er stürzte sich für diesen Traum in hohe Schulden, setzte dabei aber den Startschuss für die große Energiewende auf Samsø. Doch es kam noch besser: Die Inselbewohner legten zusammen und schafften sich einige kleine Blockheizkraftwerke an, um dort Stroh in Strom zu verwandeln.


150 Ballen Stroh entsprechen 30 Tonnen Erdöl

Der natürliche Brennstoff wird vollständig auf der Insel angebaut und steht jedes Jahr aufs Neue in Mengen zur Verfügung. In 150 Ballen Stroh steckt dieselbe Energie wie in 30 Tonnen Erdöl: eine wirklich gute Ausbeute. Nach einer Weile wurde die CO2-Bilanz neutral, die Insel hatte die angestrebte Autarkie erreicht. Inzwischen ist sie sogar negativ. Nur die Fähre elektrische Fähre braucht noch ein bisschen Diesel, weil die Batterietechnik noch nicht weit genug ist. Immerhin besteht der Treibstoff zum größten Teil aus Bio-Material und Plastikabfall: Fehlende Konsequenz kann man den Einwohnern somit nicht vorwerfen.

Quelle: ndr.de

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