Auf der Autobahn der Zukunft dauert die Fahrt von Hamburg nach München ganze 80 Minuten. Ob Fracht oder Menschen: Alles wird mit einer Spitzengeschwindigkeit von 650 Kilometern pro Stunde befördert. Da sieht selbst das Flugzeug alt aus. Das Konzept, das Forscher der University of Houston (UH) im US-Bundesstaat Texas und des Adelwitz Technologiezentrums in Torgau an der Elbe in Sachsen, das sich unter anderem mit der Entwicklung von Supraleitern beschäftigt, entwickelt hat, orientiert sich an der einst in Deutschland entwickelten Magnetschwebebahn „Transrapid“. Diese schwebt auf einem Magnetkissen, das Spulen in der Fahrbahn aufbauen. Gleichzeitig erzeugen sie ein so genanntes elektromagnetisches Wanderfeld, das das Fahrzeug in Bewegung setzt. Der Transrapid, der den Flughafen von Schanghai mit der Stadt verbindet, kommt so auf 430 Kilometer pro Stunde. Bild: University of Houston Die Fahrer haben Pause Die Fahrzeuge auf der Autobahn der Zukunft fahren in Kolonnen in geringem Abstand. Die Fahrer haben Pause, solange sie auf der entsprechend ausgerüsteten Strecke dahinrasen. In Zielnähe werden die Fahrzeuge ausgeschleust und kommen auf einer Entschleunigungsspur zum Stehen. Den Rest der Strecke rollen die ganz konventionell auf Straßen, lenkt vom Fahrer. Rasender Ritt auf einem Magnetkissen Damit Busse, Lkw und Pkw schweben und vom Wanderfeld bewegt werden können, fahren, wenn sie, vom Fahrer gesteuert, an der Autobahn ankommen, Magnete unterhalb des Bodenblechs aus. Ein Magnetfeld hebt die Fahrzeuge an, sodass die Räder den Boden nicht mehr berühren. Dann werden sie automatisch in den fließenden Verkehr eingeschleust. Supraleitende Spulen Anders als beim Transrapid, der konventionelle Magnetspulen verwendet, sind sie im Fall des amerikanisch-deutschen Konzepts supraleitend, setzen dem Strom also keinen Widerstand entgegen. Gekühlt werden sie von flüssigem Wasserstoff, der an ihnen vorbeiströmt. Der Energieträger der Zukunft wird auf diese Weise ganz nebenbei etwa vom Flüssiggasterminal an der Nordsee nach Bayern transportiert, um dort beispielsweise in Brennstoffzellen Strom zu erzeugen. Zhifeng Ren, Direktor des Texas Center for Superconductivity an der UH, hat mit seinem Team bereits ein funktionierendes Model im Minifomat gebaut. via University of Houston Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter