Windkraft hat in Dänemark eine lange Tradition. Schon 1991 wurde vor der Küste des Landes das weltweit erste Offshore-Windrad errichtet. Heute ist unter anderem der Turbinenhersteller Vestas in dem Königreich beheimatet. Eine neue politische Initiative soll das Potential der Windkraft nun noch stärker nutzen. Geplant ist demnach, eine künstliche Insel zu errichten, die von mindestens 1.000 Windrädern umgeben ist. Insgesamt kämen diese auf eine Kapazität von 10 GW. Dies würde einen gewaltigen Meilenstein darstellen. Denn der bisher weltweit größte Offshore-Windpark kommt gerade einmal auf eine Kapazität von 1,2 Gigawatt. Unterirdisch Kabel sollen den auf dem Meer produzierten Strom dann auf die künstliche Insel leiten. Dort wiederum will die Regierung auf sogenannte „Power-to-X“-Verfahren setzen. Foto: Wind power, Håkan Dahlström, Flickr, CC BY-SA 2.0 In zwei Jahren sollen alle Genehmigungen erteilt sein Faktisch wird der Strom also in speicherbare Energieträger wie Wasserstoff, synthetische Kraftstoffe oder Gas umgewandelt. Diese lassen sich dann vergleichsweise einfach transportieren und sind vielfältig einsetzbar. Bisher sind so gut wie alle „Power-to-X“-Verfahren aber noch sehr teuer. Die dänische Regierung setzt darauf, dass alleine durch die schiere Größe des Projekts hier enorme Kostenvorteile entstehen. Politische Maßnahmen – etwa eine CO2-Steuer – könnten zudem dazu beitragen, die Alternativen zu verteuern. Auch dadurch würde sich die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Die Standortsuche und das Genehmigungsverfahren für das Mega-Projekt sollen bereits im Jahr 2021 abgeschlossen werden. Wie lange der Bau dann dauern wird, lässt sich aktuell noch nicht seriös abschätzen. Die Klimaziele Dänemarks sind allerdings ambitioniert: Bis zum Jahr 2030 sollen die Emissionen um 70 Prozent sinken. Die Kosten werden auf bis zu vierzig Milliarden Euro geschätzt Zwanzig Jahre später will das Königreich dann vollkommen klimaneutral sein. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Stromerzeugung: Hier sollen schon im Jahr 2028 ausschließlich Erneuerbare Energien fließen. Eingehalten werden können diese Pläne aber nur, wenn massiv in diese Bereiche investiert wird. So soll alleine die künstliche Insel mit angeschlossenem Windpark zwischen 27 und 40 Milliarden Euro kosten. Aktuellen Planungen zufolge will die Regierung davon aber nur rund zehn Prozent übernehmen. Den Rest müssen private Investoren schultern. Diese scheinen auch durchaus gewillt zu sein, das Projekt zu unterstützen. Zumindest gehört der dänische Wirtschaftsverband zu den Unterstützern der ambitionierten Planungen. In Zeiten von weltweit extrem niedrigen Zinsen ist die Nachfrage nach Investitionsmöglichkeiten zudem hoch. Via: Der Spiegel Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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