Trotz jahrhundertelanger Forschung besitzt unser Universum noch immer unzählige Geheimnisse. Oftmals müssen Physiker daher auf theoretische Konstrukte zurückgreifen, die erst später experimentell bestätigt werden können – oder eben auch nicht. Ein Beispiel dafür ist die sogenannte Dunkle Energie. Diese soll vor allem die beschleunigte Expansion des Kosmos erklären. Ein finaler Nachweis, das sie tatsächlich existiert, fehlt bisher aber. Dass sie keine ganz unwichtige Rolle spielt, zeigt schon ein Blick auf die Zusammensetzung des Weltalls. Folgt man den gängigen Theorien besteht dieses nur zu fünf Prozent aus normaler Materie. Weitere 25 Prozent werden als sogenannte Dunkle Materie beschrieben. Auch hier fehlt bisher aber noch ein experimenteller Nachweis. Somit bleiben siebzig Prozent über. Hier sprechen die Forscher eben von der Dunklen Energie. Nun könnte ein Zufall zu bahnbrechenden neuen Ergebnissen führen. Ein physikalisches Modell bringt die Dunkle Energie ins Spiel Denn in Italien steht bereits seit einiger Zeit ein Messinstrument namens Xenon1T. Dieses wurde eigentlich entwickelt, um mit extrem genauen Messungen die Existenz der Dunklen Materie zu beweisen. Dies ist bisher nicht gelungen. Bei der Analyse der empfangenen Signale stießen die beteiligten Forscher dann aber auf eine Ungereimtheit. Vor rund einem Jahr wurde demnach etwas aufgenommen, was nicht dem Erwartungswert entsprach. Gängige Erklärungsmodelle versagten zudem, weil sie nicht mit den anderen gemachten Beobachtungen in Einklang zu bringen waren. Ein physikalisches Modell allerdings konnte sowohl das mysteriöse Signal als auch die sonstigen Beobachtungen in Einklang bringen. Der Clou: Das Modell setzt die Interaktion mit Dunkler Energie voraus. Konkret könnte die Produktion der entsprechenden Partikel in der Sonne stattfinden. Die Forscher sind von diesem Ansatz einerseits fasziniert. Der finale Nachweis könnte im nächsten Jahrzehnt gelingen Andererseits warnen sie aber auch vor zu viel Euphorie: Die Messergebnisse und die Theorie müssen erst noch final bestätigt werden. Denn wenn das Signal tatsächlich auf die Interaktion mit Dunkler Energie zurückzuführen ist, dann müssten zukünftig immer wieder ähnliche Dinge empfangen werden. Durch gezielte Experimente könnte dann der Nachweis erbracht werden, dass Dunkle Energie tatsächlich existiert. Genau daran arbeiten die Forscher nun fieberhaft. Sie sind bereits dabei die Technik innerhalb der Messstation so zu verbessern, dass ein direkter Nachweis gelingen könnte. Wie so oft in der Astrophysik ist allerdings einiges an Geduld gefragt. Denn selbst bei einem optimalen Verlauf wäre wohl erst im nächsten Jahrzehnt mit dem finalen Nachweis zu rechnen. Parallel dazu wird Xenon1T auch weiterhin seiner eigentlichen Aufgabe nachgehen und Beweise für die Existenz der Dunklen Materie suchen. Via: University of Cambridge Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter