Auch die längste Geschichte hat zumeist irgendwann mal klein angefangen. So wurden in Zwickau im Jahr 1904 lediglich 21 Automobile gebaut. Ein Jahr später konnte die Produktion zumindest ein wenig gesteigert werden – auf dann immerhin schon 31 Fahrzeuge. Im Jahr 1909 schließlich gründete der Automobilpionier August Horch dort die Automarke Audi, die heute zum VW-Konzern gehört. Bis zum Jahr 1940 wurden in Zwickau dann immerhin schon rund 11.000 Autos gebaut, bevor der Zweite Weltkrieg für einen vorübergehenden Stopp der Produktion sorgte. Nach Ende des Kriegs wurden die Werke von Volkswagen und Audi schließlich verstaatlicht und zwangsweise vereinigt. Fortan firmierten die Fabriken unter dem Namen VEB Sachsenring und produzierten bis zum Jahr 1990 immerhin mehr als drei Millionen Trabants. Nach der Wende gab es allerdings keine wirkliche Nachfrage nach den DDR-Autos mehr. Statt auf Brennstoffzellen setzt VW bei PKW auf reine Elektro-Technologie – wie etwa bei dem dieses Jahr erscheinenden ID.3 Bild: VW 9,5 Millionen Verbrenner wurden in Zwickau gebaut Volkswagen übernahm das Werk in Zwickau zwar. Schon 1991 allerdings wurde der letzte Trabant gefertigt – und wanderte direkt ins Museum. Stattdessen wurde in dem Werk anschließend zunächst der Golf und später auch der Passat gefertigt. Alles in allem wurden in Zwickau in den letzten 116 Jahren stolze 9,5 Millionen Autos gebaut. Es handelt sich also durchaus um einen traditionsreichen und wichtigen Automobilstandort. Nun allerdings steht die nächste große Veränderung an. Denn am heutigen Freitag ist in Zwickau das vorerst letzte Auto mit Verbrennungsmotor vom Band gelaufen. Stattdessen wird dort zukünftig der VW ID.3 gebaut – Volkswagens Elektroauto für die breite Masse. Somit könnte der Standort Zwickau auch mit über die Zukunft des VW-Konzerns entscheiden. Denn VW-Chef Herbert Diess hat dem Konzern einen radikalen Umbau verordnet. Volkswagen setzt voll auf die Elektrifizierung des Straßenverkehrs So sollen bis zum Jahr 2028 konzernweit 70 rein elektrische Modelle auf den Markt kommen. Die unterschiedlichen Marken unter dem Dach von Volkswagen übernehmen dabei verschiedene Aufgaben. So wird Porsche auch weiterhin im Hochpreis-Segment unterwegs sein, während Audi bei den Premiummodellen die direkte Konkurrenz mit Tesla sucht. Die Kernmarke VW wiederum soll den Massenmarkt erobern. Der ID.3, der in seiner Basisversion weniger als 30.000 Euro kosten soll, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Denn er soll in großen Stückzahlen vom Band laufen und so die Umsätze des Konzerns mit reinen Elektroautos in die Höhe treiben. In den vergangenen Wochen gab es zunächst aber eher negative Schlagzeilen über das neue Modell. So soll es massive Probleme mit der Software des Fahrzeugs geben. Zwischenzeitlich schien daher sogar der geplante Auslieferungstermin in Gefahr zu sein. Inzwischen sieht man sich bei Volkswagen in diesem Punkt aber wieder auf dem richtigen Weg. Via: FAZ Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden