In diesem Jahr müssen die Staaten der Weltgemeinschaft im Rahmen des Pariser Klimaabkommens eigentlich neue Pläne einreichen, wie die Emissionen weiter reduziert werden können. Weil man in den vergangenen Jahren hinter den ursprünglichen Planungen zurückblieb, müssten die neuen Klimapläne eigentlich noch ambitionierter ausfallen. Bisher allerdings verweigerten die meisten Regierungen schlicht die Beschäftigung mit dem Thema. So hatten Mitte des Jahres mit Chile, Ruanda, Norwegen und Singapur erst vier Länder überhaupt neue Konzepte eingereicht. Im Rahmen der UN-Vollversammlung in New York kommt nun aber Bewegung in das Thema. So verkündete zunächst die Europäische Union, die eigenen Klimaziele stark anheben zu wollen: Die Emissionen bis zum Jahr 2030 sollen nun um 55 Prozent reduziert werden – anstelle der bisher geplanten 40 Prozent. Langfristig wird sogar eine vollständige Klimaneutralität angestrebt. Foto: Alexander Trisko China war lange von vielen Klimaverpflichtungen befreit Wenig später sprach dann Chinas Präsident Xi Jinping vor der Vollversammlung. Dort überraschte er mit einer extrem ambitionierten Ankündigung: China will noch vor dem Jahr 2030 den Höhepunkt der CO2-Emissionen erreicht haben und ab dem Jahr 2060 gar keine Emissionen mehr verursachen. Dies stellt einen wichtigen Meilenstein dar. Denn noch im sogenannten Kyoto-Protokoll – dem Vorgänger des Pariser Klimaabkommens – war China als Schwellenland von den Verpflichtungen weitgehend ausgenommen. Lange Zeit nutzte die chinesische Regierung dies, um zahlreiche neue Kohlekraftwerke zu errichten. Schon vor einiger Zeit hat aber ein Umdenken stattgefunden. So investiert das Reich der Mitte inzwischen massiv in den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Außerdem ging das Land im Rahmen des Pariser Abkommens erstmals auch internationale Verpflichtungen in Sachen Klimaschutz ein. Anders als die Vereinigten Staaten bekennt sich China auch weiterhin zu den Zielen dieses Vertrags. Weitere Länder könnten zeitnah folgen Dass das Land nun seine eigenen Klimaziele noch einmal verschärft hat, führen Beobachter auf zwei Gründe zurück. Zum einen handelt es sich um einen diplomatischen Erfolg der Europäischen Union. Dort wird schon länger die Strategie verfolgt, mit gutem Beispiel voranzugehen und dann ähnliche Schritte auch von anderen Ländern und Staatengemeinschaften zu fordern. Dies scheint in diesem Fall tatsächlich gelungen zu sein. Gleichzeitig dürfte aber auch die Rivalität zwischen China und den USA eine Rolle gespielt haben. Denn die Vereinigten Staaten sind unter Präsident Donald Trump in Sachen Klimaschutz nicht wirklich handlungsfähig. Für China ergibt sich dadurch die Möglichkeit, eine internationale Führungsrolle zu übernehmen. Klimaschützer hoffen nun, dass sich dadurch eine positive Dynamik entfaltet. Oder anders ausgedrückt: Dass immer mehr Länder dem Beispiel der Europäischen Union und Chinas folgen. Via: Klimareporter Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter