Künstliche Intelligenz braucht Unmengen Strom. Die komplizierten Algorithmen bringen die Rechenzentren förmlich zum Glühen, darum suchen die großen KI-Konzerne nach möglichst günstigen Möglichkeiten, an sehr viel Energie zu gelangen. Microsoft hat sich nun mit dem ehemaligen AKW-Betreiber Constellation Energy in Verbindung gesetzt und den Wunsch vorgetragen, ein deaktiviertes Kraftwerk in Pennsylvania wieder in Betrieb zu nehmen. So möchte das Unternehmen die KI-Rechenzentren mit genügend CO2-freiem Strom versorgen. Die Sache hat allerdings einen Haken: In dem AKW hat es einst einen schweren Unfall gegeben.


Symbolbild

1979: Partielle Kernschmelze im Reaktorblock 1

Constellation Energy gab Microsoft die Zusage, das Atomkraftwerk Three Mile Island zu reaktivieren. Vielleicht klingelt der Name einigen Lesern in den Ohren: 1979 fand im Reaktorblock 2 dieser Anlage eine partielle Kernschmelze statt, es handelte sich um den schwerwiegendsten Atomfall der US-Geschichte. 140.000 Menschen musste damals vorübergehend evakuiert werden, nachweisbare Gesundheitsschäden hat es aber nicht gegeben. Erst sechs Jahre später startete der Reaktorblock 1 wieder, während Nummer 2 bis heute totgeschaltet ist.

Kraftwerk hatte eine Betriebserlaubnis bis 2034

1999 übernahm Constellation Energy das Kraftwerk, die Betriebserlaubnis sollte erst 2034 erlöschen. Doch ging das AKW 2019 vorzeitig vom Netz, weil sich der Weiterbetrieb ökonomisch nicht mehr lohnte. Der Betreiber betont, dass die Anlage »jahrzehntelang sicher und zuverlässig funktioniert« habe und er deshalb gegenüber einem Neustart im Jahr 2028 keine Bedenken hege.


Kapazität reicht für Versorgung von 800.000 Haushalten

Der verbliebene Reaktorblock soll eine Kapazität von 837 Megawatt haben und 800.000 Haushalte versorgen können. Natürlich benötigt er nun erst einmal eine technische Überholung, bevor Microsoft davon profitieren kann. Bobby Hollis, Vizepräsident des Konzerns, bezeichneten diesen Schritt als einen wichtigen Meilenstein auf Microsofts Weg zur Klimaneutralität. Der Vertrag soll über 20 Jahre laufen und dem Unternehmen die Möglichkeit geben, seine KI-Anwendungen umfangreich auszubauen.

Quelle: futurezone.at

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