Die künstliche Intelligenz hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Noch vor kurzem ging man davon aus, dass es rund ein Jahrzehnt dauern werde, bis Computer das asiatische Brettspiel Go beherrschen würden. Dann aber ging es ganz schnell: Googles Algorithmus Alpha Go besiegte den Weltmeister Lee Sedol mit 4:1. Maßgeblich an der Entwicklung von AlphaGo beteiligt war dabei David Silver, der eigentlich am University College London arbeitet. Dort hat er nun das nächste große Ziel für die Entwicklung der künstlichen Intelligenz in Angriff genommen: Der Computer soll zum besten Pokerspieler der Welt werden. Doch auf dem Weg dorthin sind noch einige Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Foto: Nyks aus der deutschsprachigen Wikipedia [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Commons Poker ist ein Spiel mit vielen unbekannten Variablen So trat bei einem 14-tägigen Pokerturnier im vergangenen Jahr eine künstliche Intelligenz der Carnegie Mellon University gegen menschliche Spieler an und hatte am Ende eine sechsstellige Summe verloren. Gespielt wurde dabei die Variante Texas Hold’em. Diese bringt – wie alle anderen Pokervarianten auch – vor allem zwei Probleme für den Computer mit sich. Erstens muss dieser mit unbekannten Variablen hantieren. Beim Schach und Go hingegen war jeweils klar, welche Figuren der Gegenüber noch besitzt – beim Pokern sind die Hand des Gegners und die noch aufzudeckenden Karten aber ein Mysterium. Hinzu kommt, dass das Setzverhalten der menschlichen Spieler oft keinem reinen Muster entspringt und so ebenfalls für die künstliche Intelligenz schwer zu durchschauen ist. Viele Daten und ein neurales Netzwerk bringen dem Computer das Pokern bei Ähnlich wie auch bei AlphaGo verfolgen die Wissenschaftler dabei einen doppelten Ansatz, um dem Computer das Spiel beizubringen. Zum einen wird er mit Daten vergangener Spiele gefüttert, zum anderen spielt er aber auch immer wieder gegen sich selbst und gewinnt daraus wichtige Erkenntnisse. Genau dies wurde Go-Champion Lee Sedol zum Verhängnis: Die künstliche Intelligenz entwickelte so Spielzüge, die von Menschen so niemals gespielt worden wären. Die Forscher nutzten dabei zunächst eine simplifizierte Pokervariante namens Leduc-Poker mit nur sechs Karten. Diese hat der Algorithmus bereits perfektioniert. Nun arbeitet er an Texas Hold’em und soll in naher Zukunft auch gegen Menschen getestet werden. Via: The Guardian Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden